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Kastanienschule in Aschersleben Kastanienschule in Aschersleben: Perspektive für den Hort

Von Kerstin Beier 01.08.2016, 10:03
Kinder auf dem Spielplatz der Kastanienschule
Kinder auf dem Spielplatz der Kastanienschule Frank Gehrmann

Aschersleben - Seit einem Jahr betreibt die Lebenshilfe den Hort der Kastanienschule. Und das offenbar mit Erfolg. Denn die Zahl der betreuten Kinder hat sich seither immer weiter erhöht. Waren es bei der Übernahme im Juli vergangenen Jahres acht Kinder, so sind nun bereits 23 Jungen und Mädchen angemeldet. Die Kinder werden bisher noch in den Räumen der Kastanienschule betreut - zum 1. August hat die Lebenshilfe zu den zwei bisher genutzten einen weiteren Raum vom Landkreis angemietet.

Dass die Hortbetreuung so gut angenommen wird, ist ein Umstand, der die Leiterin der Integrativen Kindereinrichtungen, Kathrin Ohme, sehr freut. Die Lebenshilfe hatte sich vor einem Jahr dafür stark gemacht, die Hortbetreuung zu übernehmen. Denn die Schule konnte eine Betreuung der Kinder in den Ferien und am Nachmittag nicht länger absichern, weil das Land keine pädagogischen Mitarbeiter mehr eingestellt hatte. Die Eltern fühlten sich allein gelassen und machten das auch öffentlich sehr deutlich (die MZ berichtete).

Dass die Lebenshilfe in die Lücke sprang, sorgte für Erleichterung sowohl bei den betroffenen Eltern als auch bei der Schule, und der Landkreis gab recht schnell grünes Licht. Die hohe Zahl der Hortkinder hat die Lebenshilfe dazu bewogen, nach neuen räumlichen Lösungen zu suchen. „Dass wir drei Klassenräume belegen müssen, ist auch für die Schule eine Einschränkung“, sagt Kathrin Ohme.

Um die Gastrolle abzulegen, hat sich die Lebenshilfe um ein eigenes Gebäude bemüht und inzwischen auch gefunden: eine Villa an der Herrenbreite.

„Der Standort ist perfekt“

Bedingung bei der Wahl des Gebäudes sei es gewesen, den Fahrdienst nicht noch einmal in Anspruch nehmen zu müssen. Deshalb musste das neue Domizil zu Fuß gut erreichbar sein. „Innerhalb weniger Minuten sind wir nachmittags von der Schule in den Hort gewechselt, der Standort ist perfekt“, so Kathrin Ohme. Die Eltern seien bereits informiert über das Vorhaben, das Haus binnen eines Jahres um- und auszubauen.

Nach den Sanierungsarbeiten sei dort genügend Platz für eine individuelle Betreuung und sogar für Therapieräume. Die Übernahme des Hortes war für Kathrin Ohme eine logische Folge. Denn die Mitarbeiter kennen viele der Jungen und Mädchen bereits aus dem „Spatzennest“, einer integrativen Einrichtung im Vogelgesang.

„Das Kinderförderungsgesetz garantiert eine Betreuung bis zum 14. Lebensjahr“, so Kathrin Ohme, und insofern schließe sich der Kreis für die zum Teil mehrfach behinderten Jungen und Mädchen. Einzige Lücke seien die Jahre zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr der Jugendlichen, die nach der Schule oft in einer der Werkstätten der Lebenshilfe in Aschersleben eine Beschäftigung finden.

Laut Ohme hat sich auch das Hort-Team binnen kürzester Zeit gefunden. Ab 1. Oktober arbeiten sieben Leute im Hort, darunter ein Mann, der als Erzieher mitarbeiten wird. „Wir sind sehr froh über die männliche Unterstützung, denn im Schulalter sind die Kinder nun mal einfach größer und schwerer.“ (mz)