Jubiläum des Zoofördervereins Jubiläum Aschersleben: Tiger-Torte und Möhren-Korb

Aschersleben - Der Empfang ist perfekt. Ein weißer (Plüsch-)Tiger und ein ebenso flauschiges Erdmännchen begrüßen die Gäste schon am Eingang des Bestehornhauses. Entlang der Wand zum Festsaal hinauf schauen Löwen und Panther, Äffchen und Flamingos von Hochglanzfotos auf die Hereinkommenden herab.
Und das ganze Treppenhaus ist von Vogelgezwitscher erfüllt. Kein Zweifel: Hier feiert der Förderverein der Zoofreunde Aschersleben seinen 25. Geburtstag.
„Ich kann Ihnen sagen, es ist toll, wenn man 25 wird“, gesteht Rita Kahl. Gemeinsam mit Zoochef Dietmar Reisky begrüßt die Vereinsvorsitzende die zahlreichen Gäste: darunter Landrat und Oberbürgermeister, Vertreter der Aschersleber Kulturanstalt, in die der Zoo integriert ist, Vereinsmitglieder, Zoo-Mitarbeiter, Stadträte...
Gründung in der Bierbar
Vor allem aber Fritz Hennebold, den damaligen Tierparkleiter, und Tierarzt Frank Lüpfert, den ersten Vorsitzenden des Tierparkfördervereins. Der wurde am 22. Januar 1992 in der Bierbar der Tierparkgaststätte gegründet.
„In einer Zeit“, so erinnert Rita Kahl, „wo die Frage gestellt wurde: Kann sich eine Stadt wie Aschersleben überhaupt einen Tierpark leisten?“ Die Antwort einiger Enthusiasten: Natürlich! Und: Jetzt erst recht!
Und so stand der heute 136-köpfige Förderverein dem Zoo in den vergangenen 25 Jahren zur Seite, sammelte Spenden, half bei Veranstaltungen, fand Sponsoren und packte selbst mit Harke und Schubkarre an, um das Zoogelände bei Frühjahrsputz - der nächste ist übrigens am 8. April - und anderen Einsätzen auf Vordermann zu bringen.
Eine halbe Million Euro eingenommen
„In den vergangenen Jahren hat der Verein eine halbe Million Euro an Spendengeldern und Beiträgen eingenommen“, rechnet Rita Kahl vor und meint: „Das ist für so einen kleinen Verein schon eine Menge Geld und für den Zoo eine große Unterstützung.“
Denn damit wurden zahlreiche Projekte umgesetzt. Die Voliere für Krallenaffen zum Beispiel und das Aquarium am Eingang des Tropenhauses. „Das erste Großprojekt war die Neugestaltung des Affenhauses.“ Das konnte 2001 als begehbare Anlage wieder eröffnet werden.
Lange Liste der Errungenschaften
2003 erfolgte die Umgestaltung des Streichelzoos, 2010 der Bau eines Tigerpfades. 25.000 Euro gab der Verein für ein Abenteuerspielgerät dazu. Die Arche Noah am Eingang wurde 2012 aufgestellt.
Die Brillenbärenanlage wurde für die weißen Tiger Kiara und Karim umgestaltet, eine Erdmännchenanlage - inzwischen das Highlight des Zoos - gebaut.
„Derzeit haben wir uns die Erweiterung der Anlage für unsere Tiger Kimmy und Kalle auf die Vereinsfahnen geschrieben. Und der nächste große Wunsch ist eine schöne Löwenanlage für unseren Sambesi.“
Doch der Verein ist auch Mitglied der Stiftung Artenschutz und beteiligt sich finanziell an der Rettung bedrohter Arten, wie dem äthiopischen Wolf oder der Roloway-Dianameerkatze.
Als Partner des WWF haben die Ascherslebener zudem eine Patenschaft für einen Sibirischen Tiger im fernen Osten Russlands übernommen und helfen damit, Wilderei und die Vernichtung von Wäldern zu stoppen.
Engagement, für das dem Verein nun gedankt wurde. Denn die Gäste des bunten, stimmungsvollen Abends hatten viele ausgefallene Geburtstagsgeschenke mitgebracht.
So hatte SPD-Politiker Eberhard Brecht zum Beispiel ein Körbchen voller Möhren dabei. Es gab riesige Insektenhotels, natürlich eine Geburtstagstorte, der Landrat hatte eine Ehrenurkunde mitgebracht. Und Enrico Scheffler, der mit angenehmer Stimme und feinem Humor durch den Abend führte, kündigte ebenfalls eine Überraschung an: Alle Musiker, die in den letzten Jahren im Zoo aufgetreten sind, spielten am Geburtstagsabend ebenfalls. Und zwar kostenlos. (mz)
