Coronaregeln im Einsatz In Aschersleben und im Seeland ist die Einsatzbereitschaft der Wehren durch Corona nicht gefährdet
Es gibt eine Empfehlung zur 2G-Regel im Einsatzdienst. Was die Stadtwehrleiter in Aschersleben und im Seeland dazu sagen.

Aschersleben/MZ - Mit den steigenden Infektionen wurden in den letzten Wochen im Land die Corona-Regeln verschärft. Es gilt 3G am Arbeitsplatz, im Nahverkehr oder beim Friseur; 2G in Gaststätten, Hotels, im Einzelhandel oder Freizeiteinrichtungen; 2G-plus bei Sport- und Kulturveranstaltungen. Auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren müssen sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen. Doch was gilt, wenn die Sirene schrillt und zum Einsatz gerufen wird?
Wie in den letzten Wochen in den Medien berichtet wurde, gibt es grundlegende Hinweise dazu von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Feuerwehr-Unfallkasse (FUK). Darin wird unter anderem empfohlen, die 2G-Regel im Einsatzdienst anzuwenden, „da für die erstausrückenden Einsatzkräfte aufgrund der dynamischen und zeitkritischen Abläufe im Einsatzfall eine vorherige Testung nicht möglich ist“, so Detlef Harfst, Geschäftsführer der in Sachsen-Anhalt zuständigen FUK-Mitte laut Volksstimme. In der Einheitsgemeinde Klötze (Altmark) rücken seit 13. Dezember nur noch geimpfte oder genesene Kameraden aus. In Schönebeck gilt laut Volksstimme die 3G-Regel. Kameraden, die weder geimpft noch genesen sind, müssen sich täglich testen, sonst sind sie vom Einsatzdienst ausgeschlossen, wird Stadtwehrleiter Daniel Schürmann zitiert. In den Empfehlungen heißt es, „Einsatzkräften, die weder geimpft noch genesen sind, sollte ohne gültigen Testnachweis aufgrund des hohen Infektionsrisikos vom Einsatzdienst abgeraten werden“.
Keine Festlegungen im Seeland
In der Stadtverwaltung Seeland gibt es für die Ortsfeuerwehren keine Festlegungen, berichtet Sabine Stelzer, die Leiterin des Ordnungsamtes. Im Ernstfall werden die auch kaum Zeit haben, sich zu testen, sagt sie. „Wer sollte da die Verantwortung übernehmen, wenn sie nicht pünktlich rechtzeitig am Einsatzort eintreffen.“ Die Verwaltung hätte den Kameraden Impfangebote unterbreitet, erklärt sie.
Nico Przybille, Stadtwehrleiter im Seeland, stellt die Frage, wen er denn noch ausgrenzen sollte, wenn zum Einsatz gerufen wird. Er verweist darauf, dass Geimpfte und Genesene den Virus genauso mit reinbringen könnten und klagt über ausgefallene Dienstabende, die zu Schwierigkeiten im Umgang mit der neuen Technik führen. Nur der technische Dienst könne zurzeit noch die Fahrzeuge regelmäßig bewegen. Als die Ausbildung im Sommer und Herbst noch möglich war, hätten sich die Kameraden bei der Ausbildung mit Masken geschützt, die Hände desinfiziert und auf das anschließende gemütliche Beisammensein verzichtet.
Nach dem Einsatz wird getestet
Als Mitglied einer Werkfeuerwehr berichtet Przybille, dass sich die Kameraden dort nach dem Einsatz testen. Falls ein positiver Kamerad auf dem Fahrzeug war, werde eine Corona-Hotline auf Arbeit angerufen. Von dort käme dann eine Info, wie sich die beim Einsatz auf dem Fahrzeug sitzenden Kameraden weiter verhalten sollen. Einen Test am Einsatzende hält er für die vernünftigste Lösung. Nico Przybille ist froh, über jeden freiwilligen Kameraden, der in der Stadt Seeland mitmacht. „Wenn ich Krankheitssymptome habe, würde ich sowieso zu Hause bleiben“, betont er. Als Stadtwehrleiter wünscht er sich eine generelle Regelung von Land oder Landkreis.

Sicherheit auch in Aschersleben
Aschersleben Stadtwehrleiter Christoph Vogt betont, „wir halten alles ein“. Sicherheit gehe vor. Wenn Infektionen festgestellt werden, und Ortswehren vielleicht nicht vollständig ausrücken können, werden benachbarte Wehren mitalarmiert, sagt der Stadtwehrleiter. Ungeimpfte Kameraden seien in den Ortsfeuerwehren sehr selten. Die Kameraden hatten Impfangebote wie kürzlich zum Boostern erhalten.
Ungeimpfte werden bei ihren Arbeitgebern ja täglich getestet, weiß Voigt. „Wer keinen negativen Test hat, hat nicht zu erscheinen“, betont er. Selbst Kameraden mit einer Erkältung sollten dem Einsatz fernbleiben. „Wir tragen auf den Fahrzeugen Masken, da der Abstand nicht zu gewährleisten ist“, weist er außerdem hin.
Der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbands, Kai-Uwe Lohse, unterstützt 2G, die freiwilligen Feuerwehren seien aber generell mit 2G oder 3G einsatzbereit. In Klötze hatte es die große Sorge gegeben, dass der Versicherungsschutz entfällt. Doch dem widersprach Detlef Harfst inzwischen.