Gildefest in Aschersleben Gildefest in Aschersleben: Dritte Runde für Gildefee Jenne

(Es wurde so ziemlich alles geboten, was zu einem stimmungsvollen Stadt- beziehungsweise Gildefest gehört: Musik, Präsentationen, Schausteller, sportliche Herausforderungen und etliche Verlockungen zum Probieren, Kaufen, Mitmachen und Genießen. Selbst die Wetterküche fügte dem eigentlich angemessenen Sonnenschein noch einige, wohl unvermeidliche Regenschauer hinzu. Das Gesamtpaket kam an und sorgte für weitgehend zufriedene Gesichter und gute Laune bei Besuchern und Veranstaltern.
Eröffnung der Open-Air-Saison
Die Aschersleber Kaufmannsgilde eröffnete mit ihrem traditionellen Dreitagefest die Open-Air-Saison in der Stadt und hat ein Ausrufezeichen gesetzt, das von vielen gehört wurde. „Lass uns noch schnell mal an meinem neuen roten Auto vorbeilaufen!“ Kichernd wechseln die Damen die Straßenseite am Johannistor und passieren die neuesten Modelle japanischer und französischer Autoproduzenten. Während der Aschersleber Autosalon einheimischer Autohäuser an der Straßenseite ständig die Blicke auf sich zieht, muss man am Sonnabendnachmittag pünktlich sein, um den Schützen- und Vereinsumzug in Regie der Harzschützenkorporation „Salzkoth-Ascania“ 1547 nicht zu verpassen. Die „Stadtpfeifer“ verschafften den teilnehmenden Mitgliedern auf der kleinen Innenstadtrunde Gehör. Gesehen werden sie wegen ihrer Uniformen und der anführenden Gildefee in Begleitung von Vorstandsmitgliedern der Gilde. Die Biker von Black Raven schließlich setzen einen lautstarken und Schlussakkord.
Zu der Zeit überträgt Radio Harz-Börde-Welle im Nachmittagsprogramm live, was sich auf der Holzmarktbühne abspielt. Moderator Tom Gräbe talkt mit Vereinen und Gästen und stellt sie unterhaltsam vor. So erhält nicht nur die (Nachwuchs-) „Band ohne Namen“ ein musikalisches Gesicht. Kinderbuchautorin Elli Engel aus dem Harz, die das magische Hexeneinmaleins perfekt beherrscht und es auch Schulklassen gern näherbringt, plaudert über ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit Kindern.
Neben der Holzmarktbühne und lokalen Akteuren und Geschichten von hier, lockt die Bühne am Hennebrunnen mit irischer Gemütlichkeit, mit handgemachter Musik von der Grünen Insel und Guinness und findet fortwährend Zulauf.
Mitmachnummern von SIXX
Laut und stimmungsvoll geht es während der drei Tage an der Hauptbühne auf der Vorderbreite zu, wo schon am Freitag „Tänzchentee“ gewohnt Party machte. Am Sonnabendabend ist es SIXX, die Mitmachnummern wie „Tausendmal berührt“, „Ein Bett im Kornfeld“ oder „Verliebte Jungs“ geschickt in ihr Programm einbauen, um das Publikum zum Mitsingen zu animieren. Klappt immer und überall!
„Sind auch Hettstedter hier? Bernburger?“ Hände gehen hoch aus der Masse vor der Bühne auf die Frage von Gildechef Martin Lampadius, die er in die einsetzende Nacht ruft. Ja, Ascherslebens Gilde hat es geschafft, Jung und Alt aus der weiteren Region in die Stadt zu holen und in gute Laune zu versetzen.
Dann endlich kann sich die neue Gildefee Jenny Siegismund offiziell das Krönchen aufsetzen lassen. Vorgängerin Caroline Büber gibt es im Beisein auf der großen Bühne ab und schwärmt noch ein wenig aus ihrer soeben abgelaufenen Zeit. Dann übernimmt Jenny ebenso strahlend. Sie fühle sich gut, versichert sie, auch wenn es „kalt ist“ an diesem Abend im Cocktailkleidchen.
Erst am Mittwoch konnte sie sich durchsetzen gegen ihre Mitbewerberinnen um das Feenamt, überzeugte mit Charme, Schönheit und klugen Antworten. Wie war das noch mit der Bezeichnung Möhrenköppe für die Aschersleber und dem Warum? Hat sie es gewusst? „Um ehrlich zu sein, ich habe ein bisschen improvisiert und Glück gehabt, lag aber richtig“, gibt sie unumwunden und mit einem offenen Lachen zu.
Vielleicht liegt genau darin ihr Geheimnis und Erfolgsrezept. Nun freut sie sich jedenfalls auf ihre dritte Amtszeit. Denn sie durfte schon 2011 und 2012 feenhaft für Aschersleben unterwegs sein. So an die 15 bis 20 Auftritte im Jahr werden es, hatte kurz zuvor noch Caroline zusammengezählt. Nachfolgerin Jenny weiß also, was auf sie zukommt.
Die Kosmetikerin lebt und arbeitet gern in Aschersleben und freut sich auf jeden einzelnen Termin: „Der Medizinerball und natürlich das Pferdefestival fallen mir sofort als Nächstes ein.“ Ansonsten ist sie gespannt auf alle kommenden Anlässe inner- und außerhalb der Stadt. Schon die Siegerehrung der Teilnehmer beim Gildelauf und ihre schmückende Präsenz bei der Modenschau der Aschersleber Geschäftsleute am verkaufsoffenen Sonntag gaben ihr die nächste Gelegenheit. (mz)