Futter, List und viel Geduld ebnen Weg in den Zwinger

Aschersleben/MZ. - Seit August war die Hündin - ein Staffordshire-Mix - immer wieder im Gelände am Tierheim, auf dem benachbarten ehemaligen Industriegelände, aber auch im nahen Neubaugebiet gesehen worden. Eben so lange haben die Mitarbeiter des Tierheims versucht, sie einzufangen, berichtet Tierheimleiter Hans-Jürgen Rockstroh. "Der Hund ist total ängstlich." So sei das Tier nachts unter dem Zaun hindurchgekrochen und habe auf dem Tierheim-Gelände das Katzenfutter weggefressen. Sobald die Hündin einen Tierheim-Mitarbeiter erblickte, sei sie davongerannt. "Sie hatte Panik", beschreibt Rockstroh. Auch die Falle, die der Tierheimleiter eigens gebaut hatte, half nicht.

Über das frei laufende Tier, zu dem im Tierheim immer wieder Anfragen von Postmitarbeiterin, Anwohnern, aber auch anonym eingegangen waren, hatte die Einrichtung auch die Behörden informiert. Und wieder und wieder, über Wochen hinweg, wurde versucht, das Tier mit Futter zu locken. "Meine Kollegen haben nicht lockergelassen", sagt Hans-Jürgen Rockstroh. Bis die Hündin jetzt überlistet werden konnte: Gabriele Reinäcker hatte sich in einer Garage versteckt und von dort aus schnell die Tür zu einem Auslauf zugezogen, in den das Tier mit Futter gelockt worden war.

"Ronja" - diesen Namen einer Räuber-Tochter haben die Tierheim-Mitarbeiter der Hündin, die sich so lange herumgetrieben hat, gegeben - soll jetzt dem Tierarzt vorgestellt werden. Augenscheinlich ist das Tier, das möglicherweise ausgesetzt wurde, in einem guten Zustand. Das ist eigentlich ungewöhnlich, wenn das Tier über einen so langen Zeitraum nicht gefüttert, nicht versorgt wurde, findet Hans-Jürgen Rockstroh. Er bittet Bürger, die die Hündin kennen oder jemandem zuordnen können, sich an das Tierheim (Tel. 03473 / 81 49 46) zu wenden, damit das Heim mit dem Besitzer Kontakt aufnehmen kann.