Fortsetzung Fortsetzung: Spritzteile reisen um die Welt - Teil 2
Im August 1993 kam es schließlich rückwirkend zum Juli zur Firmengründung. Die Berliner Treuhand, über die beide Geschäftsführer heute vornehmlich positive Worte finden, befand das Investitionskonzept als schlüssig. Mit einigen Auflagen hinsichtlich zu schaffender Arbeitsplätze und zu tätigender Investitionen startete das Unternehmen in die Marktwirtschaft.
Doch eins ging bei der Firmengründung doch schief: Auf Grund der damaligen Unternehmensgröße untersagte die Industrie- und Handelskammer, die Firmenbezeichnung Nordharzer Kunststoff Technik zu wählen. Seit dem heißt der Betrieb eben nur Nokutec Kunststofftechnik GmbH.
Wie sich vor einigen Wochen Landrat Wolfram Kullik und Quedlinburgs Bürgermeister Eberhard Brecht während ihres Arbeitsbesuches informieren konnten (die MZ berichtete), ging das Konzept auf. "Wir haben unsere eigene Firmenphilosophie entwickelt und dahingehend unsere Prioritäten gesetzt", verrät Torsten Engel zum Erfolg der Firma. "Sie ermöglicht es, dass der Kunde angefangen von der Konstruktion, über den Werkzeugbau bis hin zum fertigen Formteil, alles aus einer Hand bekommt."
Bereits ein Jahr nach der Firmengründung wurde dazu mit dem Aufbau eines eigenen Werkzeugbaus begonnen und damit der Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung gelegt. Die hier gebauten Spritzgießwerkzeuge dienen zur Fertigung der meist kundenspezifischen Formteile. Sie verbleiben daher auch im Eigentum des Kunden, werden aber bei Nokutec über ihre gesamte Lebensdauer gelagert, gewartet und im Bedarfsfall repariert.
Gestartet wurde damals mit insgesamt fünf Beschäftigten, die bereits im ersten halben Jahr einen Umsatz von 205 000 Euro erwirtschafteten. Zugleich wurde in neue Technik investiert, um qualitativ hochwertige Kunststoffteile herstellen zu können. Die Mitarbeiter wurden schrittweise für die Bedienung der neuen Automaten qualifiziert. In diesem Jahr wird von den jetzt 38 Beschäftigten ein Umsatzziel von drei Millionen Euro anvisiert. Mittlerweile sichert die Firma ihren Facharbeiternachwuchs über die eigene Lehrlingsausbildung. "Wir hoffen, dass wir später einmal alle übernehmen können", meint Engel.
Mit Hilfe der Investitionsförderung des Bundes und des Landes sowie mit einem hohem Eigenkapitaleinsatz war die Firma schließlich in der Lage, in den vergangenen acht Jahren insgesamt über sieben Millionen Mark in neue Maschinen, Anlagen und das vorhandene Produktionsgebäude zu investieren. "Um alle Aktivitäten erfolgreich am Markt umzusetzen, ist eine intensive Mitarbeiterschulung in allen Bereichen sowie ein hoher Qualitätsstandard erforderlich", ergänzt Gröhlich.
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Spritzteile reisen um die Welt - Teil 3