Forsthaus Friedrichshohenberg Forsthaus Friedrichshohenberg: Altes Fachwerkhaus wandert
Falkenstein/MZ. - Als "Schäferhaus", weil in dem Haus später der Schäfer oder Tierpfleger wohnen soll.
Das in Privatbesitz befindliche Haus stand in der Pansfelder Waldstraße. Zuvor fotografiert, vermessen und gezeichnet, wurde das rund 200 Jahre alte Wohnhaus 1997 von Hand abgetragen, Hölzer, Steine, Ziegel, Fenster, Türen - alles wurde eingelagert, erzählt Manfred Klopffleisch, beim Förderkreis Konradsburg zuständig für die Kinder- und Jugendarbeit.
Im vergangenen Jahr wurden als erster Schritt Kriechkeller und Bodenplatte des Schäferhauses errichtet. Anfang September nun begannen die Arbeiten zum Neuaufbau des Fachwerks. Allerdings zeigte sich, dass die zwischengelagerten Hölzer nicht mehr verwendbar waren: Sie waren stark von verschiedenen Holzschädlingen befallen. Gebaut wird nun mit neuen und anderen alten Hölzern. "Wir verwenden alte Balken, die aus anderen Abrissen stammen, aber auch sehr viel Neuholz", erläutert Manfred Klopffleisch. Aufgebaut wird das Fachwerk durch junge Leute, die am Jugendsofortprogramm im Handwerkerbildungszentrum teilnehmen. "Die Jugendlichen lernen dabei die alten Handwerkstechniken", sagt Bernd Bialek, Zimmerermeister beim HBZ.
Zu den jungen Leuten, die am Schäferhaus arbeiten, gehört auch Tobias Bieging. Der gelernte Heizungsmonteur war arbeitslos und nimmt jetzt an dem Sofortprogramm teil. Zum ersten Mal an einem solchen Objekt mitarbeitend, findet er die Aufgabe, hier Fachwerk aufzubauen, "toll". "Es ist eine riesengroße Abwechslung", sagt der junge Mann. "Hier schnuppere ich mal in ein anderes Gewerk."
Im künftigen Erdgeschoss des Schäferhauses stehen die Fachwerk-Hölzer bereits, auch die Decken-Balken liegen. Da das Haus wieder als Wohnung dienen soll, waren Änderungen im Vergleich zum Original erforderlich, verweist Manfred Klopffleisch auf Kompromisse mit der Denkmalpflege. So gab es im alten Fachwerkhaus Räume, die gerade mal 1,94 Meter hoch und außerdem noch mit einem Unterzug versehen waren. Noch in diesem Jahr soll das hohe Spitzdach des Hauses fertiggestellt werden. Über Winter soll der Bau nicht zuletzt wegen der neuen Hölzer stehen bleiben. Im Frühjahr soll dann die Ausfachung beginnen.