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Flughafen Cochstedt Flughafen Cochstedt: Grundstein zur Unabhängigkeit

Von Marko Jeschor 18.09.2013, 12:00
Der Rohbau der ersten von zwei geplanten Cargohallen steht am 18.09.2013 auf dem Flughafen Cochstedt.
Der Rohbau der ersten von zwei geplanten Cargohallen steht am 18.09.2013 auf dem Flughafen Cochstedt. DPA Lizenz

Cochstedt/MZ - Die neue Frachthalle auf dem Flughafen Magdeburg-Cochstedt sieht mit ihren 1 000 Quadratmetern fast ein bisschen mickrig aus neben dem Terminal. Für die Betreiber ist das Gebilde in der Nähe der Landebahn, das derzeit noch aus blanken Stahlträgern besteht, aber die Basis für eine erfolgreiche Zukunft. Geschäftsführer Uwe Hädicke sparte beim gestrigen Richtfest in Beisein von Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) für die kleinere von zwei geplanten Hallen auch nicht mit großen Worten. „Der Ausbau des Flughafens ist so wichtig wie die Wasserstraßen im Land oder die Bundesstraße 6n.“

Tatsächlich stellt der Bau der Halle den Grundstein für das Frachtgeschäft dar, mit dem der Betreiber langfristig unabhängiger vom Passagiertransport werden will. Seit der Wiedereröffnung 2011 wird der Flughafen nur von der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair regelmäßig genutzt - und auch nur im Sommer. Der Pressesprecher des Flughafens, Jens Galkow, sagte am Rande der Veranstaltung: „Es gibt fünf große Frachtdienstleister in Deutschland, die Interesse haben, Waren über Cochstedt zu verschicken.“ Die notwendigen Zulassungen vom Luftfahrtbundesamt habe man bereits.

Für die geplante Unabhängigkeit nimmt die Flughafengesellschaft richtig viel Geld in die Hand. Laut Galkow sind für den Ausbau der beiden Hallen etwa acht Millionen Euro eingeplant, wobei die kleinere bereits Ende Oktober fertig sein soll. In dieser Halle kommt zunächst die sogenannte Screening-Technik unter, mit der die Fracht überprüft werden kann. Dafür wurde in den vergangenen Monaten ein Teil der 77 Mitarbeiter am Flughafen bereits entsprechend geschult. Zwar wurden vom Flughafen aus in der Vergangenheit bereits Frachtgüter transportiert, allerdings konnte die Ware vor Ort nicht den Vorgaben nach „sicher gemacht werden“, wie Galkow sagte. „Das war ein Problem.“ Das wird sich nun ändern.

Sobald die etwa 7 000 Quadratmeter große Halle, deren Umrisse einige Meter weiter schon im Boden zu erkennen sind, fertig ist, soll die Screening-Technik umziehen. Termin für die Fertigstellung ist im kommenden Sommer.