Filmemacher aus Schadeleben Filmemacher aus Schadeleben: "Atomic Eden" von Nico Sentner kommt ins arabische Kino

schadeleben/cannes - Wenn Nico Sentner am Sonntag zurück in seine Heimat kommt, kann er sich zufrieden zurücklehnen. Denn seine Teilnahme an der Filmmesse im französischen Cannes war ein riesiger Erfolg. „Gleich am zweiten Markttag hat eine Firma aus Kuwait die Rechte an meinem Film für den mittleren Osten gekauft“, freut sich der Filmemacher aus Schadeleben darüber, dass sein neuer Actionstreifen „Atomic Eden“ in Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten ins Kino kommen soll.
Diesen Abschluss bezeichnet der 32-Jährige als brillant. „Vor einigen Jahren habe ich nämlich einen kleinen Film nach Dubai verkauft und der war dort so erfolgreich, dass nun die Konkurrenzfirma hier aufgetaucht ist und gleich zugeschlagen hat“, lacht Sentner.
Streifen entstand in Wegeleben
Denn während es der Regisseur, Produzent und gelegentliche Schauspieler mit seinen größeren Werken in Deutschland noch nie auf die Kinoleinwand schaffte, sind seine Filme vor allem in Asien, dem mittleren Osten und Amerika heiß begehrt. So hat es auch dieses Mal wieder viele Interessenten gegeben. Aus Brasilien, Korea, Japan, aber auch aus Großbritannien, Deutschland und Skandinavien. Und natürlich aus den USA. Denn mit Fred Williamson, bekannt aus „From Dusk Till Dawn“, hat Sentner für „Atomic Eden“ einen amerikanischen Actionstar verpflichtet, mit dem er schon einige Filme zusammen drehen konnte. „,Atomic Eden’ ist große Action, ein Abenteuerfilm“, beschreibt er den Streifen, der 2012 in einem ehemaligen Betonwerk in Wegeleben entstand. Mit dabei Mike Moeller, Hazuki Kato - „ein japanisches Supermodel, die asiatische Version von Heidi Klum“ - und Lorenzo Lamas. Der wurde mit der Serie „Renegade“ bekannt, von der Nico Sentner absoluter Fan war. „Ich habe mir immer gewünscht, mit ihm zusammenzuarbeiten“, nickt er und erfüllte sich mit seinem neuesten Werk auch einen weiteren Wunsch. Denn der Film, bei dem acht Söldner auf eine Geheimmission nach Tschernobyl geschickt und dort von Hunderten Soldaten belagert werden, sieht der Schadelebener als eine Hommage an den Regisseur John Carpenter an. Der hatte seine Arbeit massiv beeinflusst, ihn überhaupt erst inspiriert, Regisseur zu werden.
Sentner will in der Region bleiben
Ob Sentners neuer Film am Ende auch in anderen Ländern ins Kino kommt, das werden die nächsten Wochen zeigen, meint der 32-Jährige und kündigt neue Projekte an. „Ich will im Action- und Abenteuergenre bleiben, vielleicht auch mal einen Familienfilm drehen und weiter sehen, ob ich Hollywoodstars reinholen kann.“ Als Kulisse soll dabei natürlich wieder Schadeleben und Umgebung dienen. „Denn ich bin Ostdeutscher und komme aus einer Generation, in der 80 bis 90 Prozent weggegangen sind. Doch wenn alle Leute weggehen und hier nichts aufbauen, kann hier ja nie etwas entstehen“, begründet er seinen Lokalpatriotismus. (mz)