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Erziehung Ausbildung Jobs Familienintegrationscoach Aschersleben: Uwe Rühlemann hilft bei Problemen jungen Familien und Alleinerziehenden

Von Sandra Simonsen 14.05.2019, 10:06
Uwe Rühlemann hilft jungen Familien in schwierigen Situationen und sucht gemeinsam mit ihnen nach Lösungen.
Uwe Rühlemann hilft jungen Familien in schwierigen Situationen und sucht gemeinsam mit ihnen nach Lösungen. Sandra Simonsen

Aschersleben - Als Uwe Rühlemanns Sohn noch klein war, war seine Frau montags bis freitags beschäftigt. „Das war auch schon ein bisschen wie alleinerziehend“, erzählt der 59-Jährige. Diese Erfahrung habe ihm viel für seinen heutigen Beruf mitgegeben. Seit 2012 ist er Familienintegrationscoach für Aschersleben.

In dem Projekt „Familien stärken – Perspektiven eröffnen“ kümmert sich Rühlemann um junge Familien und Alleinerziehende, die in Ausbildung oder Arbeit integriert werden sollen.

Gleichzeitig berät er auch Arbeitgeber bei der Suche nach passenden Bewerbern und unterstützt beide Seiten in der Anfangsphase. Zu ihm kommen Familien, bei denen beide Partner arbeitslos sind und mindestens einer von beiden unter 35 Jahren alt ist – aber auch Alleinerziehende unter 35.

Rühlemann kümmert sich um junge Familien und Alleinerziehende

Als die Stelle damals ausgeschrieben war, stellte Rühlemann fest, dass er viele der Anforderungen bereits seit Jahren in seinem vorherigen Beruf als Ausbildungskoch erfüllt hatte. „Ich habe mich schon immer viel mit den Sorgen und Nöten meiner Azubis beschäftigt“, erzählt der Coach, ihm habe immer am Herzen gelegen, dass etwas aus den jungen Menschen werde.

Anfangs habe er viele Kontakte zu Beratungsstellen, zur Jugendgerichtshilfe, zum Jobcenter und vielen anderen Institutionen geknüpft und sich erst einmal einen Überblick verschafft.

Mittlerweile ist Rühlemann in seinem Job richtig angekommen: „Ich komme jeden Tag motiviert zur Arbeit und bin wirklich nie schlecht drauf.“ Alles andere wäre aber auch nicht gut, erklärt er, schließlich arbeite er mit Menschen zusammen, die Probleme haben, dem sollte man positiv begegnen.

Mit einigen Familien, denen er helfen konnte, steht Rühlemann noch heute in Kontakt

„Ich bin immer bestrebt, Ausbildungen zu vermitteln“, erklärt Rühlemann seine Motivation, bei den meisten sei es dann die erste Ausbildung. Er freue sich dann immer, wenn sich die Familien nach einer Zeit wieder bei ihm melden und erzählen, dass es ihnen noch immer gut gehe.

„Man muss definitiv gut zuhören können und immer an das Gute im Menschen glauben“, schildert er seinen Beruf, aber es müsse auch klar sein: „Auch ich habe nicht immer alles richtig gemacht – niemand braucht sich hier für seine Fehler zu schämen.“

Die ersten Monate der insgesamt einjährigen Betreuung würde sozusagen eine Bestandsaufnahme gemacht, Schulden würden berechnet oder Gründe für den fehlenden Job oder die fehlende Ausbildung analysiert. Es käme häufig vor, dass Behördengänge oder wichtige Unterlagen schlichtweg vergessen würden.

„Die Behördenmitarbeiter bringen aber mittlerweile sehr viel Verständnis auf, wenn ich mich kümmere“, erklärt Rühlemann - die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen sei sehr lobenswert. Letztlich sei es einfach sein Beruf, das Leben der jungen Familien oder Alleinerziehenden wieder in die rechte Bahn zu rücken. „Dabei ist es aber wichtig, dass wir Hilfestellung leisten und nicht alles abnehmen.“

Uwe Rühlemann sitzt in der Breite Straße 22 in Aschersleben und ist unter Telefon 03471/684 15 68 sowie per E-Mail an [email protected] zu erreichen. (mz)