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Experiment, das sehr erfolgreich war

Von Angelika Adam 08.12.2005, 17:07

Neu Königsaue/MZ. - Im Bildungszentrum Sachsen-Anhalt des Einzelhandels, im BZE Neu Königsaue, ist das Modellprojekt "Internationalisierung der Berufsausbildung" feierlich abgeschlossen worden.

15 Auszubildende erhielten aus den Händen der Landrätin Heike Brehmer (CDU), des BZE-Geschäftsführers Jürgen Voigtländer, von Jean-Pierre Schneuwly, Leiter der Personalentwicklung bei der Metro, und Andrzei Kaczmarek von der Partnereinrichtung des BZE in Polen die Zertifikate für ihre Teilnahme an dem Modellprojekt.

Das Projekt, das erste seiner Art in Sachsen-Anhalt, wurde gefördert vom Wirtschaftsministerium in Magdeburg und wesentlich unterstützt von der Metro Group.

Für insgesamt sechs Wochen im Juni und im Oktober waren die Auszubildenden in polnischen Partnereinrichtungen und absolvierten für je drei Wochen eine theoretische und praktische Ausbildung. Während die theoretische Ausbildung im Real- und im Praktiker-Markt in Warschau erfolgte, besuchten sie zur theoretischen Ausbildung das Handelslyzeum in Poznan.

Dort hatte sich auch Landrätin Heike Brehmer überzeugen können, wie die jungen Deutschen aufgenommen und integriert wurden. "Dort ist vorgelebt worden, worüber Politiker nur reden", erklärte sie und wünschte sich, dass "die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden möge". Bis zum Februar werde erneut eine Projektförderung beantragt.

Bei der Präsentation der Ausbildungsergebnisse berichteten Stefanie Hoch, Steffen Dolgener, Sandra Schiefer und die anderen, dass sie in Polen auch Zeit hatten, Land und Leute kennen zu lernen. "Wir besuchten Museen, eine Betriebsfeier und nahmen an einem Gesangswettbewerb teil, der extra für uns mit deutschen Liedern ausgetragen wurde", berichtete Steffen.

Der Geschäftsführer des Bildungszentrums des Einzelhandels Neu Königsaue, Jürgen Voigtländer, bescheinigte den Azubis, sehr gute Leistungen vollbracht zu haben. "Ich bin sehr stolz, was sie in Polen gezeigt haben", sagte er und kündigte an, dass das Projekt weitergeführt werden solle. Das sei ein Beitrag zum Zusammenwachsen Europas und diene dem Ziel, eine standardisierte Berufsbildung zu erreichen. "Egal, wo die Jugendlichen lernen, sie sollen nach gleichen Standards ausgebildet werden", beschrieb er den Inhalt des länderübergreifenden Vorhabens. Schneuwly bezeichnete es als "Riesenexperiment, das am Ende sehr erfolgreich war".

Seit fünf Jahren ist das BZE Neu Königaue in das Education-Programm der Metro AG fest eingebunden. Dieses Programm begann in Polen. Inzwischen unterstützt es die Entwicklung der beruflichen Bildung in den Ländern des osteuropäischen Raumes, insbesondere in Polen, Russland und jetzt auch in Rumänien und entwickelt Fachkräfte für die Vertriebslinien in diesen Ländern. Außerdem zeigt es das soziale Engagement der Metro Group, werden doch Arbeitsplätze für die so ausgebildeten Fachkräfte geschaffen. Das Bildungszentrum des Einzelhandels Sachsen-Anhalt übernahm dabei die Konzeptentwicklung für dieses Programm.