Carlswerk Mägdesprung Carlswerk Mägdesprung: Industriemuseum kann jetzt entstehen
Mägdesprung/MZ. - Nachdem die Stadt Harzgerode vor zwei Jahren mit der Altlastsanierung und Umfeldberäumung erste Voraussetzungen für die Sanierung im Rahmen einer ABM durch die Gesellschaft für Arbeitsförderung Thale geschaffen hatte, wurden anschließend die Bauschäden an dem Einzeldenkmal der Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts durch eine weitere ABM dokumentiert und der Ist-Zustand aufgenommen. Nun zeigte sich Harzgerodes Bürgermeister Manfred Diwinski froh, dass die Sanierung dank der Unterstützung des Arbeitsamtes Quedlinburg und des Regierungspräsidiums Magdeburg abgeschlossen werden konnte.
350 000 Mark kosteten die jetzt realisierten Arbeiten an der Maschinenfabrik, die nach Ansicht von Manfred Mittelstaedt, der die Projektleitung hatte, "eines der bedeutendsten Bauwerke der Industriearchitektur des Landkreises" ist. Fünf Arbeitslose wurden dafür von der Neudorfer Firma Hilscher für sechs Monate eingestellt.
Neben der Dachsanierung und Instandsetzung der Außenfassade des Ziegelklinkerbaus wurden die stark geschädigten Balken der Zwischendecken erneuert. Zwischenzeitlich hatte die Stadt Harzgerode angesichts der unvermuteten Schäden an allen tragenden Balken und Dachsparren sogar den Abbruch der Maßnahme erwogen, bekannte Diwinski. Der Bürgermeister würdigte die Carlswerksanierung als als "ganz entscheidende Etappe zur Umsetzung des Heritage-Konzeptes".
Das "Heritage-Konzept" sieht die Errichtung einer Museumslandschaft mit acht Museen im Unterharz vor. Dazu zählen neben dem zentralen Museum im Harzgeröder Schloss, der Waldhof Silberhütte, ein pyrotechnisches Museum in Silberhütte, die Harzer Schmalspurbahnen, das Bergwerksmuseum Grube Glasebach in Straßberg, eine Schaugießerei und ein Heimatmuseum in Harzgerode eben auch das Carlswerk im Ortsteil Mägdesprung mit der Ausstellung der Produktionsmaschinen und einer Dokumentation zur Eisenwerksgeschichte.
Für den Aufbau dieser Ausstellung hat die Stadt nach Angaben des Bürgermeisters ab dem Frühjahr bereits eine ABM beantragt. Diwinski würdigte in diesem Zusammenhang das Engagement des Harzgeröder Kultur- und Heimatvereins unter Leitung von Heinz Mente um das Carlswerk. Eine alte Uhr, die früher einmal im Eisenhüttenwerk Mägdesprung die Zeit angab, und einen zur Ausstellung passenden alten Nusskasten übergab Harald Koch schließlich an den Bürgermeister. Der Harzgeröder möchte, dass die Erbstücke seines Vaters in das künftige Museum integriert werden.