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Brückenbau am Schützenhaus startet

Von Petra Korn 15.06.2006, 18:44

Meisdorf/MZ. - Ab Montag ist die Brücke am Schützenhaus in Meisdorf (Stadt Falkenstein / Harz) voll gesperrt. Dann beginnen die Arbeiten für einen Ersatzneubau. In einer Bürgerversammlung haben jetzt die Landkreisverwaltung als Bauherr - die Selke-Brücke gehört zu einer Kreisstraße - und der Planer über das Vorhaben informiert.

Manfred Gaertner, Bau- und Bauordnungsamtsleiter der Kreisverwaltung, und Jörg Rohrberg vom beauftragten Ingenieurbüro Friedrich aus Hettstedt / Wieserode erläuterten dabei zunächst noch einmal die Notwendigkeit des Neubaus. Bei der alten, schmalen, nur einspurig zu befahrenden Gewölbebrücke gab es seit langem Probleme mit der Tragfähigkeit. Beim Hochwasser 1994 erheblich beschädigt, waren die Stützpfeiler und Widerlager saniert worden. Nach dem Winter 2002 hatten aufgrund größer werdender Risse im Mauerwerk Spannanker eingebaut werden müssen. Und die Ergebnisse der Brückenprüfung hatten gezeigt, dass die alte Brücke - auch in der Grundkonstruktion - wegen einer zu befürchtenden Vollsperrung ein baldiger Ersatzneubau erforderlich wird (die MZ berichtete). Dank intensiver Bemühungen war es gelungen, dass das Land eine Förderung des Projektes aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz vorzog und in die Jahre 2005 / 2006 einordnete. Im vergangenen Jahr erfolgte die Planung.

Die neue Betonbrücke wird eine Gesamtspannweite von 27 Metern haben und ebenfalls leicht geschwungen sein. Über sie werden zwei jeweils drei Meter breite Fahrbahnen und rechts und links je ein 1,50 Meter breiter Gehweg führen, erläuterte Jörg Rohrberg. Weil sie etwa das Bild der alten Brücke annehmen soll und dies auch günstig für den Wasserdurchlauf ist, wird die neue Brücke ebenfalls zwei Pfeiler erhalten. Und der Beton soll sandsteinfarbig eingefärbt werden. Dass die neue Brücke entsprechend der Vorschriften auch eine höhere Tragfähigkeit (60 Tonnen) haben wird, bedeutet nicht im Umkehrschluss, dass dann auch die 60-Tonner hier entlangrollen würden, erläuterte Manfred Gaertner. Ziel ist, den Bau noch in diesem Jahr fertig zu stellen. Planer wie Bauherr verwiesen aber darauf, dass dafür in einzelnen Bauphasen - wie zum Beispiel beim Abdichten der Brücke - auch das Wetter mitspielen muss.

"Für uns als Meisdorfer ist es ein Segen, dass wir die Brücke jetzt noch bekommen", bedankte sich Meisdorfs Ortsbürgermeister Gernot Scheinpflug bei den Beteiligten. Realität sei doch, dass die Brücke aufgrund ihres Zustandes eines Tages gesperrt worden wäre. "Und bevor das dann angelaufen wäre, bis dann Geld da gewesen wäre, das hätte Jahre gedauert." Kritisiert wurde von Meisdorfern, dass es während der Bauzeit keine Fußgängerersatzbrücke geben wird. Hier sei nicht an die Menschen gedacht worden, die "nicht so gut zu Fuß sind", sagte eine Bürgerin. Bauherr und Planer verwiesen darauf, dass eine solche Fußgängerbrücke aus Kostengründen nicht möglich ist. Manfred Gaertner verschwieg nicht, dass das Ausschreibungsergebnis "leicht über" den veranschlagten Kosten gelegen habe und beim Land zusätzliche Fördergelder beantragt werden mussten. "Wir müssen eng haushalten", so der Amtsleiter. Genutzt werden sollen während der Bauphase die anderen Meisdorfer Brücken.

Während der Bauzeit sollen wöchentlich mittwochs, 8 Uhr, Bauberatungen stattfinden.