Brand in Winningen Brand in Winningen: Stroh geht in Flammen auf

Winningen - Die Rauchwolken sind trotz des aufkommenden Nebels schon von weitem zu sehen. Ein leicht beißender Geruch liegt in der Luft. Der Grund ist ein Brand im Klostergut in Winningen. Am Nachmittag geht Stroh, das auf dem Gelände gelagert ist, in Flammen auf. Die Brandursache ist noch unklar.
Die Ascherslebener und die Winninger Wehr werden gegen 15.40 Uhr alarmiert. Vor Ort müssen die Kameraden zunächst eine gut 100 Meter lange Schlauchleitung von der Straße Unter den Linden bis zur Brandstelle legen. Stroh, das auf einer Länge von zehn Metern, einer Höhe von drei Metern und einer Breite von einem Meter aufgeschichtet ist, steht in Flammen.
„Das diente als Schallschutzwand und ist von Landesverwaltungsamt so vorgeschrieben“, erklärt Betreiber Arthur Strudel, dem genau wie seiner Familie der Schock ins Gesicht geschrieben steht.
Dennoch hilft er bei der Bekämpfung des Brandes. Er schiebt mit einem Radlader das brennende Stroh auseinander, so dass es besser gelöscht werden kann. „Wenn die Möglichkeit besteht, versuchen wir immer mit dem Eigentümer zusammenzuarbeiten. Umso besser, wenn er wie hier die Technik vor Ort hat“, meint der Ascherslebener Feuerwehreinsatzleiter Christoph Voigt.
Über viele Jahrhunderte bestimmte das 1293 begründete Klostergut die Dorfentwicklung von Winningen. Es wurde – wie viele andere Klöster - im Gefolge des Bauernkrieges völlig zerstört. Auch der Dreißigjährige Krieg brachte Winningen nicht viel Gutes. Große Teile des Ortes wurden 1631 durch Plünderung und Brandschatzung verheert. Über ein Jahrzehnt galt der Ort als Wüstung. Um 1643 galt der Ort wieder als bewohnt und wurde an den schwedischen Grafen Hans-Christoph von Königsmarck verpfändet. Danach wechselten die Besitzer noch häufig, bis das Klostergut schließlich in den Besitz der Braunschweig-Stiftung kam.
Die Landwirtschaft war der bestimmende Broterwerb der Einwohner. Zu den heute das Ortsbild prägenden Gebäuden gehört die kleine Klosterkirche, auch „Dom“ genannt. Sie steht auf dem Klostergut zwischen zwei Scheunen und schließt das Gut zur Straße „Unter den Linden“ ab.
Die Wehr ist mit einem Tanklöschfahrzeug, einem Einsatzleitfahrzeug, einer Drehleiter sowie einem Schlauchwagen und 16 Kameraden vor Ort. Die Winninger Wehr ist mit sechs Mann im Einsatz.
Der Rauch zieht in Richtung der gleich nebenan stehenden Silos, in denen gerade geerntetes Getreide gelagert wird. Ob dieses in Mitleidenschaft gezogen wurde, kann noch nicht gesagt werden. Nach ersten Schätzungen der Ermittler, liegt der Schaden bei etwa 100.000 Euro.
Die Glutnester müssen nach Auskunft von Christoph Voigt weiter beobachtet werden. (mz)
