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Biogas für Fahrzeuge und Wärme

Von Regine Lotzmann 03.04.2008, 16:54

Halle/MZ. - Stiftung aus Eigenmitteln investiert, um den zum Teil überalterten Fuhrpark der Einrichtung - einer der Busse ist immerhin schon 17 Jahre alt - teilweise zu erneuern und dabei auch noch die Ökologie in den Mittelpunkt zu stellen. Denn die fünf silbergrauen Fahrzeuge, die am Mittwochnachmittag übergeben wurden, sind nicht nur behindertengerecht, sondern werden auch noch mit Gas betrieben.

"Ganz wichtig war uns, dass die Schöpfung bewahrt wird", erklärt Anke Dittrich, die Vorstandsvorsitzende der Schloss Hoym Stiftung, und freut sich über die modernen Autos, die Logos und Farbgebung der Schloss Hoym Stiftung und der Diakonie, in der die Stiftung Mitglied ist, tragen. Doch nicht nur beim Transport der Schloss-Bewohner zu Arztterminen oder Ausflügen will die Stiftung ökologisch bewusst handeln, auch bei der Wärmeversorgung wird die Einrichtung, in der Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung leben, auf alternative Energien umsteigen. Der entsprechende Vertrag wurde in dieser Woche unterzeichnet, die Energieversorgung damit in die Hände der Dalkia Energie Service GmbH gelegt. "Wir haben 28 Gebäude auf dem Gelände, das Kerngeschäft ist bei uns das Wohnen, es wird also die ganze Woche Wärme gebraucht - und genau das wollen wir kostengünstiger und umweltfreundlicher", erklärt Stephan Wendrock, Geschäftsführer der Schloss Hoym Stiftung, die Beweggründe.

Noch wird für dafür Öl genutzt, aber schon Ende des Jahres wird auf Biogas umgestellt. Dafür soll zwischen Hoym und Reinstedt eine Biogasanlage entstehen. "Der erste Bagger rückt am 21. April an - dann geht es los", verkündet Dieter Spengler, Gebietsmanager bei Dalkia. "Geplant ist, dass wir Biogas-Strom erzeugen und Fernwärme." Letztere wird im Schloss Hoym für die Warmwasserbereitung und die Heizung genutzt.

In einem zweiten Bauabschnitt will die Dalkia später die Anlage erweitern und das dadurch gewonnene Gas in Erdgasqualität umformen und ins Erdgasnetz einspeisen. "Genutzt werden für unsere Anlage ausschließlich nachwachsende Rohstoffe", erklärt Spengler weiter und spricht von 600 Hektar Ackerfläche, die die Firma dafür mit ihrem Kooperationspartner, der Reinstedter Neu-Seeland Agrar GmbH, bewirtschaften muss. Angebaut für die Gasgewinnung werden dabei Mais, Zuckerhirse und Ganzgrünpflanzen aus Gerste.

"Wir glauben, dass wir mit Sicherheit ein Drittel an Kosten einsparen werden", meint der Geschäftsführer. Anke Dittrich beziffert das sogar in Zahlen: "Die geschätzte Einsparung beträgt 30- bis 40 000 Euro - das ist eine deutliche Größenordnung." Kommentar Seite 8