Bestehornpark Aschersleben Bestehornpark Aschersleben: Sommeratelier 2020 findet doch statt - nur national

Aschersleben - Es wird auch in diesem Jahr ein Sommeratelier im Bestehornpark geben. Nur wird es 2020 kein Internationales, sondern lediglich ein Nationales werden. Als die Corona-Beschränkungen im März den Bestehornpark trafen, da stand gerade das Atelierprogramm, die Einladungen für zwei deutsche sowie einen australischen und einen südkoreanischen Künstler waren raus. Eine Einreise ist vorerst ausgeschlossen, ausländische Künstler können nicht nach Aschersleben kommen.
Einladungen gelten schon für das nächste Jahr
„Die Einladung wird nun fürs nächste Jahr gelten“, sagt Park-Leiter Jörg Blencke und kündigt mit Jean Kirsten, Andreas Bausch und Lisa Wölfel drei deutsche Künstler an, die ab 22. Juni bis 15. September in den großzügigen Ateliers des Bestehornparks arbeiten und damit die Tradition der Sommerateliers fortsetzen werden.
Kirsten ist Dresdner, 1966 geboren. Er studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und war dort Meisterschüler und künstlerischer Assistenz bei Günther Hornig. „Meine künstlerische Arbeit umfasst Malerei im weitesten Sinn. Zeichnungen, Drucke, Collagen, Reliefs, Objekte, Konstruktionen und Skulpturen, wie auch Installationen. Ich versuche Oberflächen zu vertiefen und mit Sinn zu füllen“, beschreibt er seine Arbeit auf seiner Webseite.
Andreas Bausch ist gleich alt und studierte Kunst in Köln. Ab 2000 zeigte er seine Arbeiten in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen wie zum Beispiel in Wetzlar, Wiesbaden, Berlin, Offenbach, in Belgien und Paris. Er malt „Landschaften, die es so nicht gibt... Alles ist offen und steht frei zur Interpretation“, so Bausch. Lisa Wölfel ist eine junge Künstlerin aus Leipzig.
„Ein so großes, leeres Haus ist sehr ungewohnt“
Die Schließung im März hat auch Jörg Blencke und seine Mitarbeiter „kalt erwischt“. Die Schließung betraf ja nicht nur die Adam-Olearius-Schule und die Fachhochschule Polizei, die im Haus untergebracht sind, sondern auch die Sporthalle, den Schulhof, den gesamten Park. „Ein so großes, leeres Haus ist sehr ungewohnt. Hier ist ja sonst immer Bambule, unser Büro ist Schnittstelle zwischen Park und Kreativwerkstatt“, so Blencke.
Doch es hätte noch schlimmer kommen können, findet er. „Die Schließung kam zu einer Zeit, wo wir planungstechnisch sowieso schon im nächsten Schuljahr waren“, begründet er das und meint, eine Schließung im September zu Beginn des Kursjahres wäre „mental noch belastender gewesen.“
„Wenn alles gut geht, sollen nach Pfingsten wenigstens die Erwachsenen-Kurse wieder laufen.“
Normalerweise wären jetzt vormittags Schulen und Kindergärten im Haus, um sich in Projekten künstlerisch zu betätigen. Damit wird es in diesem Jahr nichts mehr. Aber: „Wenn alles gut geht, sollen nach Pfingsten wenigstens die Erwachsenen-Kurse wieder laufen.“ Das betrifft Arbeitsgemeinschaften für Keramik, Grafik und Malerei. Die Räume seien groß genug, sodass Abstandhalten möglich ist. Über die Kinder- und Jugendgruppen, die in Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag das Haus bevölkern, sei noch nicht entschieden.
„In den vergangenen Wochen hatten wir Gelegenheit zum gründlichen Saubermachen“
Auch im Bestehornpark haben die Mitarbeiter die Hände nicht in den Schoß gelegt. „In den vergangenen Wochen hatten wir Gelegenheit zum gründlichen Saubermachen“, erklärt Blencke. So sind sämtliche Werkstatttische abgeschliffen und die Stühle geputzt worden. Farbpaletten auswaschen, Bilder, Bücher und Zeitschriften sortieren, Material sichten - „jede Menge Klein-Klein-Arbeiten, zu denen man im normalen Betrieb nie kommt“, sagt Jörg Blencke und schaut sich in einer der penibel aufgeräumten Werkstätten um. Auch die Sporthalle auf dem Gelände sei in den Genuss einer Generalreinigung gekommen. (mz)