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Berufsorientierungstag im Ballhaus  Berufsorientierungstag im Ballhaus : Eine riesige Auswahl für die Ausbildung

Von Harald Vopel 28.09.2018, 09:56
Felix Ohms, Jamie Dominik Traut und Florian Scholz (v.l.) zeigen Ergebnisse ihrer Arbeit in der Lehrwerkstatt der Nachterstedter Firma Novelis.
Felix Ohms, Jamie Dominik Traut und Florian Scholz (v.l.) zeigen Ergebnisse ihrer Arbeit in der Lehrwerkstatt der Nachterstedter Firma Novelis. DEtlef Anders

Aschersleben - „Gibt es dafür keine Maschine“, fragt Lucas aus Quedlinburg, der gerade dabei ist, mit einem Stück Schleifpapier die hölzerne Grundplatte für ein Steckhalmaspiel zu bearbeiten.

Natürlich gibt es auch für diese Arbeit eine Maschine, hier geht es aber um reine Handarbeit, erklärt Tischlermeister Andreas Lindau aus Schadeleben.

Die Tischlerei ist eines von 44 Unternehmen, das sich am Donnerstag im Rahmen eines Berufsorientierungstages im Ascherslebener Ballhaus vorstellten. Auf der Suche nach Nachwuchs. Der jüngste Mitarbeiter seiner Firma sei inzwischen Mitte 40. Da müsse man schon mal an die Zukunft denken, sagt Lindau.

Berufsorientierungstag im Ballhaus: Positive Bilanz gezogen

Rund 1.100 Schüler nutzten ihrerseits die Gelegenheit, um sich über die unterschiedlichsten Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten in der Region zu informieren. Zugeschnitten war die Veranstaltung auf die Klassenstufen acht bis zehn.

Die Veranstalter - der Wirtschaftsclub Aschersleben und die Stadtverwaltung - waren am Ende des Tages mit der Resonanz bei den Jugendlichen sehr zufrieden, wie Ascherslebens Chef-Wirtschaftsförderer Matthias May sagte.

Auch die meisten Unternehmen zogen eine positive Bilanz. So wie das Paritätische Bildungswerk, das am Dr. Wilhelm-Külz-Platz in Aschersleben eine Fachschule für Sozialpädagogik betreibt. Hier werden staatlich anerkannte Erzieherinnen ausgebildet.

Jedes Jahr etwa 40 Absolventen

An einem weiteren Standort in Drübeck sind auch Heilerziehungspfleger, erklärt die Schulplanungskoordinatorin Jeannette Quaas. Etwa 40 Absolventen würden jedes Jahr - nach der dreijährigen Ausbildung - erfolgreich die Fachschule verlassen.

Darunter nicht nur diejenigen, die gleich nach der Schule die Ausbildung beginnen, sondern durchaus auch der eine oder andere etwas ältere Quereinsteiger.

Berufsorientierungstag im Ballhaus:  Handwerksberufe mehr ins Bewusstsein rücken

Insgesamt präsentierten die Unternehmen 86 Ausbildungsberufe. Vom Altenpfleger über den Kaufmann, Polizeivollzugsbeamten oder Gärtner bis zum Zerspanungsmechaniker.

In diesem Jahr wollte man auch die Handwerksberufe mehr ins Bewusstsein der künftigen Auszubildenden rücken, sagte Mitorganisator Matthias May.

Deshalb konnten die meist jungen Besucher an den Unternehmensständen diesmal sogar selbst Hand anlegen. Wie beispielsweise beim Tischlern, Mauern, Schmieden oder beim floristischen Gestalten von Blumengebinden.

Berufsorientierungstag im Ballhaus: Selbstgebauten 3D-Drucker präsentiert

Am Stand des nach eigenen Angaben weltweit führenden Zulieferers von Aluminiumblech für die Automobilindustrie, Novelis Nachterstedt, präsentierten die Azubis Florian Scholz, Jamie Traut und Felix Ohms unter anderem einen in der Lehrwerkstatt des Unternehmens selbst entwickelten und gebauten 3D-Drucker.

Der fand zwar das Interesse vieler Besucher, trotzdem schielten die Novelis-Azubis immer mal wieder zum Nachbar-Infostand. Dort, wo die Bundeswehr ihre Ausbildungsangebote präsentierte, riss die Schlange der Interessenten nämlich so gut wie nie ab.

Berufsorientierungstag im Ballhaus: 20 Plätze in der Pflege frei

Gut besucht sei bisher auch der Info-Stand des Senioren-Wohnparks Aschersleben, sagt dessen Chef Andreas Franke während einer kurzen Flaute.

20 Ausbildungsplätze für Altenpfleger sollen auch im kommenden Jahr wieder besetzt werden. Voraussetzung wäre ein erfolgreicher Realschulabschluss - und wenn möglich ein Vorpraktikum.

„Damit sich die Auszubildenden tatsächlich klar werden, ob das ihr Beruf ist. Schließlich ist die Arbeit als Altenpfleger auch Berufung“, sagt Franke.

Immer für den Eigenbedarf ausgebildet

Auch die Ascherslebener Stadtwerke waren mit einem Stand vertreten. Hier waren eher die derzeitigen Achtklässler richtig. Bisher habe man jährlich zwei Azubis in unterschiedlichsten Berufen ausgebildet. Immer für den Eigenbedarf.

Im kommenden Jahr wolle man aber eine Pause einlegen, so dass eine Bewerbung frühestens wieder für das Jahr 2020 möglich wäre, erklärte Stadtwerke-Mitarbeiterin Ina Feitscher.

Und inzwischen hatte mit Hilfe von Tischlermeister Lindau auch Lucas aus Quedlinburg sein Steckhalmaspiel fertig und konnte es mit nach Hause nehmen. (mz)

Kundenbetreuer René Fritsche von der IKK Aschersleben und die Auszubildende Laura Malerz kamen mit interessierten Schülerinnen ins Gespräch.
Kundenbetreuer René Fritsche von der IKK Aschersleben und die Auszubildende Laura Malerz kamen mit interessierten Schülerinnen ins Gespräch.
D. Anders