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Baulücke wird geschlossen

Von Petra Korn 14.09.2007, 19:04

Aschersleben/MZ. - Am Samstag ist das Restmauerwerk der alten Gebäude weggenommen worden, am Montag rücken die Bagger an: Die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW) beginnt in der kommenden Woche ihr Bauvorhaben, mit dem die Lücke Ecke Hopfenmarkt / Ritterstraße geschlossen werden soll. Errichtet werden hier drei neue Mehrfamilienhäuser, die optisch wie sechs Gebäude wirken werden, erläuterte AGW-Geschäftsführer Wolfgang Adam. Für den "Lückenschluss" hatte das Wohnungsunternehmen einen Architektenwettbewerb gestartet (die MZ berichtete).

"Wir wollten eigentlich schon weiter sein, aber die Umarbeitung des Projektes und die Archäologie haben uns in Zeitverzug gebracht", sagte der Geschäftsführer. Weil ein Bodengutachten gezeigt hatte, dass der Untergrund das Mauerwerk nicht tragen würde und ein Bodenaustausch bis in 2,50 Meter Tiefe erforderlich ist, "haben wir das Projekt nach reiflicher Überlegung noch einmal überarbeitet".

Vorgesehen sei jetzt eine Tiefgarage im Bereich Ritterstraße, die breiter angelegt werde als die Häuser, und in der für jede der Wohnungen im Gebäudekomplex eine Stellfläche vorgehalten werde. Durch das Umarbeiten des Projektes erhielten auch die Archäologen, die durch die notwendigen Schachtarbeiten auf den Plan gerufen worden waren, eine Woche mehr Zeit, ihre Grabungen durchzuführen. "Es ist auch sehr viel gefunden worden", weiß Wolfgang Adam, den das große Interesse der Bürger an den Grabungsarbeiten beim Tag des offenen Denkmals überrascht hat und der sich vorstellen kann, über die Funde der Archäologen im AGW-Haus und auch zu späteren Tagen des offenen Denkmals vor Ort zu informieren.

Gestartet wird das Bauvorhaben nun mit den beiden Häusern im Bereich Ritterstraße. Den Zuschlag für die Arbeiten für die Tiefgarage und den Rohbau bis zum Dachstuhl hat eine Firma aus Dessau erhalten. Für das Eckhaus zum Hopfenmarkt wird die Ausschreibung vorbereitet. Hier wird im Erdgeschoss ein Gewerbebereich integriert, für den sich Wolfgang Adam zum Beispiel ein Café oder ein Versicherungsbüro vorstellen kann. Erste Anfragen gebe es schon, aber: "Da sind wir noch offen."

Jedes der Häuser wird mit einem Fahrstuhl ausgestattet, jede Wohnung über einen Balkon oder eine Terrasse verfügen. Insgesamt entstehen 17 Wohnungen: sieben Zwei-Raum-Wohnungen mit Größen zwischen 57 und 71 Quadratmetern und zehn Drei-Raum-Wohnungen mit Größen zwischen 67 und 101 Quadratmetern. Und die Nachfrage ist groß: "Wir haben weitaus mehr Interessenten als Wohnungen", berichtet Wolfgang Adam, dass es für die 17 Wohnungen bereits mehr als 70 Interessenten gibt. Ende des dritten Quartals 2008 sollen die ersten Mieter einziehen können. Die Fertigstellung des Projektes, für das die AGW laut Kostenschätzung insgesamt rund 2,5 Millionen Euro investiert, ist für Sommer 2009 geplant.

Übrigens: Parallel zum Bauvorhaben der AGW wird die Stadt Aschersleben den Straßenbau am Hopfenmarkt und in der Ritterstraße fortsetzen. "Eine Herausforderung ist das schon - ein Bau parallel zum Straßenbau. Aber wir sind der Auffassung, wir werden uns nicht behindern", so Wolfgang Adam. Ein "Hintertürchen" für Transporte hält sich die AGW mit dem von ihr erworbenen Objekt Fleischhauerstraße 5 offen, von dem nur die Vorderwand stehen bleiben wird. "Wir haben uns vorgenommen, dort später auch ein neues Gebäude zu errichten", blickt der Geschäftsführer schon mal weit in die Zukunft.