1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Azubi bietet der Gemeinde Hilfe an

Azubi bietet der Gemeinde Hilfe an

Von Regine Lotzmann 25.10.2006, 15:27

Gatersleben/MZ. - Allerdings zeigte er sich von dem Vorschlag enttäuscht und bietet deshalb nun - auf privater Ebene - seine eigene Hilfe an. "Immerhin wohne ich schon über ein Jahr hier und habe, wie alle anderen in Gatersleben, nur eine schmale Verbindung zum Internet und deshalb den schnellen Zugang oft schmerzlich vermisst", begründet das der junge Mann, der im Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung eine Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert.

"Das normale Surfen, der E-Mail-Verkehr werden mit dem schmalbandigen ISDN oder gar einem analogen Modem schnell zur zeitintensiven Qual", meint der 23-Jährige, "ganz zu schweigen von den umfangreichen Downloads, die für die Sicherheit des Betriebssystems und die Aktualität des Virenscanners unabdingbar sind."

Die von Probstei Telekom angebotene Lösung über Funk sei machbar, so Räche. Der Auszubildende empfindet sie aber als zu teuer und glaubt, dass - da nur eine zentrale Satellitenschüssel genutzt wird - die Kapazität schnell zusammenbricht, wenn alle gleichzeitig im Netz sind. Deshalb hat sich der junge Mann in seiner Freizeit mit verschiedenen Alternativen beschäftigt. "Es gibt andere Möglichkeiten über Funk, die von verschiedenen Firmen bedeutend billiger angeboten werden", meint er und nennt als Beispiel die Versorgung von Nachterstedt aus, bei der große Antennen und die Wartung entfallen würden.

"Es gibt weitere Angebote, die in naher Zukunft eine Rolle spielen können", so Ronny Räche. So könnten die Einzelhaushalte z.B. von Astra aus über Satellitenschüsseln versorgt werden. "Das ist auch billiger - mit der Garantie, dass die Geschwindigkeit stabil bleibt." Außerdem, so weiß der angehende Fachinformatiker, gebe es im Internet Seiten, in denen sich an DSL Interessierte eintragen können. "Die Anbieter sehen sich die Seiten regelmäßig an und machen, wenn es viele Interessenten aus einer Gegend gibt, ein Angebot", erzählt er weiter.

Für Ronny Räche gehört die Verfügbarkeit von DSL zur öffentlichen Daseinsvorsorge und zu einem Hochtechnologiestandort einfach dazu. "Aufgrund des sehr hohen Interesses in der Gemeinde möchte ich deshalb unsere Gemeindeverwaltung und speziell die Bürgermeisterin bitten, sich weiter für den Standort Gatersleben einzusetzen", appelliert der 23-Jährige und bietet dabei auch seine Hilfe und sein Hintergrundwissen an.

"Ich möchte es eigentlich dabei belassen", entgegnet aber Bürgermeisterin Edith Hüttner (ptl.) und verweist an das Gründerzentrum, das mehr Erfahrung auf diesem Gebiet habe. Mit der Einladung der Firma Probstei Telekom habe sie sich des Themas bereits angenommen und versucht, den Bürgern des Ortes eine Lösung anzubieten. Ob und wie diese nun genutzt werde, liege im Ermessensbereich jedes einzelnen.

Dass Interesse besteht, zeigen die Zahlen: Bisher, so informiert Stefan Radestock von der Probstei Telekom, haben sich aus Gatersleben schon einige Interessenten gemeldet. "15 sind allerdings noch nicht zusammen", bedauert Radestock und wartet deshalb auf weitere Anmeldungen, denn erst dann kann die Firma aktiv werden.