Personen- und Güterverkehr AVG Bildung Aschersleben: Lokführer-Engpass im Personen- und Güterverkehr kaum zu stoppen

Aschersleben - Immer häufiger fallen in Sachsen-Anhalt Bahnverbindungen aus. Das Problem: Es gibt nicht genügend Lokführer. „Deutschlandweit sind rund 1.200 Stellen unbesetzt und die Tendenz ist steigend“, sagt Joachim Dub, Prüfer beim Ascherslebener Unternehmen AVG Bildung.
Bei AVG werden Männer und Frauen zu Triebfahrzeugführern in Personen- und Güterverkehr aussebildet. Laut Dub wird sich der Personalmangel bei Bahnunternehmen wie Abellio und DB Regio in den kommenden Jahren deutlich verschärfen.
Überraschend ist das nicht, wie Patrick Dohmeyer, Geschäftsführer der AVG Bildung, bestätigt: „Das ist ein hausgemachtes Problem.“ In den 1990er Jahren habe die Deutsche Bahn Vorruhestandsregelungen für ihre Lokführer eingeführt. Viele seien mit 64 Jahren in Rente gegangen. Erfahrenes Personal, das nun spürbar fehlt.
Folgen des Vorruhestands bei der Bahn
„Gleichzeitig“, so Dohmeyer, „wurden zu wenig neue Lokführer ausgebildet, weil den Beruf nicht jeder machen kann.“ Um diesen erlernen zu können, müssen Bewerber strenge Kriterien erfüllen und bei Tests ihre fachliche, körperliche und psychische Eignung unter Beweis stellen.
Den rund 500 Triebfahrzeugführer, die bislang bei der AVG Bildung ausgebildet wurden, ist das gelungen. Auch für den im Oktober beginnenden Kurs haben sich bereits Teilnehmer gefunden. Schon jetzt steht fest, dass diese - sollten sie die Prüfungen bestehen - unmittelbar im Anschluss eine Anstellung in der Taschen haben werden. (mz)