Auf der Halle thront der Richtkranz
ASCHERSLEBEN/MZ. - Der kasachische Investor Dr. Ruslan Yun investiert dort 40 Millionen Euro in das "modernste Feinkeramikwerk der Welt". Neben den Bauarbeitern, den Hauptakteuren des Festes, waren neben Unternehmern aus dem Gewerbegebiet auch zahlreiche Kommunalpolitiker, unter ihnen Landrat Ulrich Gerstner (SPD) und Ascherslebens Oberbürgermeister Andreas Michelmann (Widab), erschienen.
Im Jahr 2008 ist mit der Gründung der Firma Petraluxe GmbH Aschersleben die erste kasachische Neuinvestition in Deutschland begonnen worden. Nach dem Baubeginn im November vergangenen Jahres will die Petraluxe GmbH bereits Ende 2009 ihren Betrieb aufnehmen und neuartige keramische Fliesen am Standort Aschersleben produzieren. Der Gesellschafter und mehrheitliche Eigentümer Dr. Ruslan Yun will in einem ersten Schritt 120 Arbeitsplätze schaffen. Generaldirektor Michael Päschel dankte den Bauleuten, die trotz Baustopps im Winter gut im Plan liegen.
Neben internationalen Unternehmen aus Nordamerika, Westeuropa und Asien ist diese Investition, die zu fast 50 Prozent durch das Land Sachsen-Anhalt und die Europäische Union gefördert wird, das bisher größte Einzelvorhaben in der Stadt Aschersleben. Oberbürgermeister Andreas Michelmann (Widab) würdigte zum Richtfest gestern Nachmittag die Arbeit der Planer und Bauleute: "So eine gigantische Halle haben wir in Aschersleben noch nicht." Besonders erfreut zeigte er sich, dass zu den bisher geschaffenen 1 600 Arbeitsplätzen weitere 120 hinzukommen werden, und das in der gegenwärtig schwierigen wirtschaftlichen Situation.
Die Fassadenplatten von Petraluxe können zur Verkleidung von Gebäuden, aber auch für die Verlegung auf Straßen und Plätzen verwendet werden. Der neue Werkstoff mit einer Größe von bis zu 1,20 x 2,40 Metern und einer Dicke ab sechs Millimetern kann in jeder erdenklichen Farbe sowie jedem erdenklichen Design, wie zum Beispiel Leder oder Holz, hergestellt werden. Er ist erheblich länger haltbar als Naturstoffe, unabhängig von Temperaturschwankungen und hat eine höhere Festigkeit. Außerdem nutzt sich seine Oberfläche fast nicht ab, er isoliert außerdem besser, ist flecken- und säureresistent und nimmt nur geringe Feuchtigkeit auf. Ein weiterer großer Vorteil für die Bauindustrie ist das geringe Gewicht der Platten. Die Struktur des Produktes wird durch eine Mischung von Tonen und Farben erreicht. Sie erstreckt sich nicht nur auf die Oberfläche der Platte, sondern geht durch die gesamte Platte. Dadurch bleibt nach Angaben des Investors das Design im Gegensatz zu herkömmlichen Keramikplatten immer erhalten.
"Dafür werden wir einen neuen Markt schaffen", war Yun überzeugt, als er den Fördermittelbescheid von Land und EU entgegen- nehmen konnte.
Die neue Technologie ist auf der Internetseite www.bt-group.net/pdf/grestream.pdf
dargestellt.