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Asthma-Pflanze macht sich in Aschersleben breit

Von Harald Vopel 14.08.2007, 16:47

Aschersleben/MZ. - Kürzlich fiel Peter Diener eine Pflanze auf, die er nicht auf Anhieb einordnen konnte. Gartenfreunde waren sich sicher, dass es sich um eine Wildform der Studentenblume handelt.

Aber weit gefehlt. Als im Fernsehen ein Bericht über die hochallergene Ambrosia - auch Asthma-Pflanze genannt - gezeigt wurde, wusste Peter Diener sofort, was sich da in seinem Garten breitgemacht hatte. Die Ambrosia hat sich als "Einwanderer" aus Nordamerika in den vergangenen Jahren in Deutschland etabliert. Die Pflanze ist mit größter Vorsicht zu genießen, denn ihre Pollen können bei Menschen schwere allergische Reaktionen, bis hin zum Asthma, auslösen. Jede dieser einjährigen Pflanzen produziert während der Blüte von August bis Dezember rund 60 000 Samenkörner, die bis zu 40 Jahre keimfähig bleiben. Die Pollen sind sehr klein und können bis in die Bronchien eindringen. Etwa 80 Prozent aller Menschen, die eine Pollenallergie haben, reagieren auf Ambrosia. Und es kann auch die treffen, die bisher dachten, sie hätten mit Allergien nichts zu tun.

Da die Ambrosia in ihrem Aussehen vor allem der Studentenblume (Tagetes) ähnelt, ist sie nicht so leicht zu identifizieren. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied. Ambrosia legt nämlich bei einer Größe von zehn bis 15 Zentimetern irgendwann zwischen April und August eine einmonatige Wachstumspause ein. Und genau das sollte den aufmerksamen Gärtner stutzig machen.

Experten empfehlen, die Pflanze mit der Wurzel zu entfernen und in einem geschlossenen Beutel mit dem Hausmüll zu entsorgen. Auf keinen Fall auf den Kompost oder in die Biotonne damit! Außerdem sollte die Ambrosia nur mit Handschuhen angefasst werden, da die Blätter auch zu Hautreizungen führen können. In der Blütezeit wird bei der Vernichtung der Pflanze auch das Tragen eines Mundschutzes empfohlen. Während in der Schweiz bereits die Armee zur großflächigen Bekämpfung der Ambrosia eingesetzt wurde, sollten Funde in Deutschland der Universität Frankfurt gemeldet werden, wo ein Forschungsprojekt zu deren Verbreitung läuft.