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Aschersleben Aschersleben: Mitgestalter einer weit ins Morgen weisenden Vision

Von PETER ROSENHAHN 24.09.2010, 16:53

ASCHERSLEBEN/MZ. - Hoffen und harren hält manchen zum Narren! Ob sich der Ascherslebener Herwig Hofmann als Mitglied des Vereins Zukunft für den Halken e.V. je genarrt fühlte? Wenn ja, dann vielleicht deshalb, weil die Realisierung von Zusagen kompetenter Stellen für Sanierungsarbeiten in diesem historischen Areal der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts auf sich warten ließ. Nun allerdings ist es soweit - der Startschuss gefallen.

Hofmanns bisheriges Tun für dieses Stück Altstadt wollte die zur Zeit zwölf Mitglieder zählende Gemeinschaft unter Leitung ihres Vorsitzenden Bernd Malcherek anerkennen und schlug den 1959 in der Einestadt geborenen Diplomingenieur für Kraftfahrzeugtechnik zur Ehrung mit der MZ-Rose vor.

Das begründete Malcherek unter anderem mit Hofmanns steter Einsatzbereitschaft für die Vereinsbelange, verbunden mit seiner "ruhigen, sachlichen, diplomatischen Art", seiner Feinfühligkeit, wenn es bei Gesprächen um die Verwirklichung von Vereinsinteressen geht. Selbstredend wären da Auftritte nach dem Motto "Hoppla, jetzt komm' ich" fehl am Platz.

Der als Konstrukteur auf Honorarbasis arbeitende Familienvater dreier Kinder bringt sich seit acht Jahren in Gemeinsamkeit mit seinen Halken-Freunden ebenso bei der Lösung technischer Fragen ein. So zum Beispiel bei der Installation von Projektions- und Bühnentechnik anlässlich kultureller Veranstaltungen. Damit machen die Wegbereiter für die Neugestaltung des seit dem 11. Jahrhundert besiedelt gewesenen Viertels immer wieder auf sich aufmerksam.

Dass Malcherek, der Grundstücke im Halken erworben hatte, Teilnehmer eines Lehrgangs zur Erwachsenenqualifizierung war, sollte sich alsbald als Glücksfall erweisen. Begleitete Hofmann diesen Lehrgang doch als Dozent, so dass gemeinsame Interessen beider schon bald offenkundig wurden und in Zusammenarbeit ihren Ausdruck fanden.

Zu seiner Motivation, sich als Mitgestalter des weit in die Zukunft weisenden Projektes zu engagieren, sagte Hofmann: "Es muss Menschen wieder vermittelt werden, ihre Wurzeln und deren Werte schätzen zu lernen." In diesem Rahmen könnten eine Jugendherberge, ein Kulturcafé, gastronomische Einrichtungen, Künstlerwerkstätten und andere, dem Flair des Viertels angemessene Objekte entstehen. Wobei die seit einiger Zeit existierende Ausstellung zur Geschichte des Halkens im Haus Kleiner Halken 4 ein Anfang sein könnte. Und die wenige Meter entfernte Gaststätte "Zum Tontop" am Fuße der Kirche verströmt außerdem jenen der Gegend adäquaten Zeitgeist. "Schön, dass der harte Kern trotz all der Schwierigkeiten durchgehalten hat", pries Vereinsvorsitzender Malcherek jetzt zu Beginn der Sanierungs- und Sicherungsarbeiten in diesem Altstadtterrain auch Hofmanns Stehvermögen. Zwar sind diesem Tugenden wie Geduld und Ausdauer eigen, doch für des Halkens Zukunft wünscht er sich, von nun an selbige weniger beweisen zu müssen.