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Aschersleben Aschersleben: Hobbykunst professionell

Von Marie Luise Graichen 27.04.2012, 16:39

aschersleben/MZ. - So wie sich Mitglieder dieses eingetragenen Vereins mit Kunst und insbesondere mit der Malerei beschäftigen, gibt es in Aschersleben Hobbykünstler, die sich in weiteren Vereinen und Zirkeln organisiert haben und sich in der Freizeit künstlerisch betätigen. Viele sehr interessante, künstlerisch ansprechende und gelungene Bilder wurden so von den Laienkünstlern geschaffen und sie sind es wert, in der Öffentlichkeit präsentiert zu werden.

Am Donnerstagabend wurde im Ascherslebener Museum die Ausstellung "Lokalkolorit II", die bis zum 27. Mai zu sehen ist, eröffnet. Sie folgt einer ersten Sonderausstellung dieser Art, die bereits vor zwei Jahren für viel Aufmerksamkeit sorgte. "Die Ausstellung möge zur Tradition werden und weitere dieser Art nach sich ziehen", hofft Rüdiger Mierzwa, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Museums, in seiner Eröffnungsrede. Es sei eine Gelegenheit, eine Übersicht über die künstlerische Tätigkeit in Aschersleben zu geben, begründete er seine Initiative, Kontakt zu den vier Mal-Gruppen zu suchen und in Zusammenarbeit mit Museumsleiterin Luisa Töpel diese vielschichtige Exposition zu veranstalten.

So verschieden auch die Materialien und Techniken sowie Motive sind - die Motivation und Freude an künstlerischer Arbeit vereint alle Hobbykünstler in gleicher Weise. "Für uns ist es eine schöne Freizeitbeschäftigung und eine besondere Form der Lebensfreude", war da von den Mitgliedern des Malkreises "Adam Olearius" zu erfahren, denn eine künstlerische Anleitung wie andere Gruppen haben sie nicht. Die Mitglieder sind inzwischen alle im Ruhestand und kamen aus anderen Malzirkeln, so dass durch gegenseitige Unterstützung sehr schöne Bilder entstanden. Landschaften wie beispielsweise "Der Sommertag am Seerosenteich", eine Ölmalerei von Susanne Frommhagen oder Blumenmotive wie die Acrylmalerei "Orchideen" von Christa Hähnel sind nur zwei der ausgestellten Bilder.

Andere Techniken wie beispielsweise Radierungen oder Bleistift- und Federzeichnungen wurden von Mitgliedern des Zeichen- und Malzirkels der Kreisvolkshochschule Aschersleben angewandt und ließen detailgenaue Skizzen und Bilder entstehen - wie die Bleistiftzeichnung "Handschuhe" von Maria Schütze. Ganz anders - aber ebenso detailgenau und in kräftigen eindeutigen Farben - fertigte Brigitte Strecki in Schichtmalerei ihr Bild "Artischocke".

In der Nachbarschaft haben die Bilder von Mitgliedern des Künstlerkreies Aschersleben ihren Platz gefunden. Öl auf Leinwand dominiert bei diesen Werken - mit Spachtel oder Pinsel aufgetragen. Anfänglich von Borchu Bawaa, einem mongolischen Maler angeleitet, entwickelten sich die Hobby-Künstler inzwischen ohne ihn weiter und stellen eine umfangreiche Bildkollektion aus. Sehr kräftige klare Farben zeigen die Weite der Landschaft wie auf dem Bild "Spaziergang auf der Kanai Beach" von Rüdiger Buhlmann, oder auch als abstrakte Malerei oder Porträts, wie sie unter anderem von Hildegard Mierzwa gemalt zu sehen sind.

Andere Bilder beeindrucken eher durch eine sparsame Farbgebung. Keine knalligen Farben; dafür ließ die Verwendung von Kohle und Pittkreide als Ergebnis von Naturstudien, Einfallsreichtums und neuer Maltechnik beeindruckende Bilder entstehen. Wie das Stillleben "Silenzio" von Heide Binner - ein Tuch locker über die Lehne eines Stuhls geworfen.