Aschersleben Aschersleben: Affenweibchen aus Zoo ausgebüxt
Aschersleben/MZ. - Die Affendame hat offenbar Umgestaltungsarbeiten in ihrem Gehege genutzt, um auszubüxen. Unter den Zoo-Mitarbeitern sorgt das für ziemliche Aufregung, denn bei der Diana-Meerkatze handelt es sich um ein Tier, das in der Natur als gefährdet gilt und das auch in Tiergärten nur selten zu sehen ist. Die Flüchtige kommt aus England, ist Teil eines Internationalen Zuchtprogramms und erst seit einer Woche in Aschersleben. Sie sollte sich eigentlich an die neue Umgebung gewöhnen und war durch einen Bretterzaun zwischen den Gehegen noch von ihren Artgenossen getrennt. Erst nach und nach sollte sich das für die Zucht ausgewählte Paar gegenseitig beschnuppern in der Hoffnung, dass es "funkt" und sich irgendwann Nachwuchs einstellt. Schon in der Vergangenheit habe der Zoo auf einige Erfolge bei der Meerkatzenzucht verweisen können. "Wir waren zwei Jahre lang auf der Suche nach einem geeigneten Weibchen", ärgert sich der stellvertretende Zoo-Chef Matthias Reinäcker.
Geflüchtet ist das Tier am Mittwoch gegen Mittag. Daraufhin seien sofort alle verfügbaren Mitarbeiter mobilisiert worden, die Umgebung abzusuchen. "Zum Glück haben wir jetzt Funkgeräte, so dass wir untereinander in Verbindung stehen", berichtet Reinäcker. Zwischenzeitlich sei das Tier in der Nähe des Hexenturms gesehen worden. Am Nachmittag machte sich dann Zuversicht breit, als Mitarbeiter die Affendame in unmittelbarer Nähe der Anlage entdeckten. "Aber Diana-Meerkatzen sind sehr scheue Tiere, und so war sie auch schnell wieder weg. Wir haben aber trotzdem gehofft, dass sie sich zurückorientiert." Am Abend wurde der Ausreißer am Stephanspark noch einmal entdeckt, hatte sich also schon wieder entfernt von seinem Zuhause.
Angst haben muss niemand, versichert Reinäcker. Von dem Tier gehe keine Gefahr aus, solange es sich nicht bedroht oder eingeengt fühlt. Einzelne Tiere würden eher ängstlich reagieren und flüchten. Normalerweise bewegen sie sich schleichend auf allen vieren fort. Wenn sie Reißaus nehmen, nutzen sie Bäume und werden dann auch sehr schnell. Reinäcker hält es für möglich, dass sich die gesuchte Meerkatze tagsüber auf Dächern aufhält, um sich in der Sonne ein wenig zu wärmen.
Gerade die derzeit niedrigen Temperaturen sind es, die den Zoo-Mitarbeitern Sorgen bereiten. "Ein paar Plusgrade wären schon gut", meint Reinäcker und hofft, dass vielleicht der Hunger den Flüchtling wieder nach Hause treibt.
Wer die Affendame sieht, bitte unter Tel. 0174 6491073 anrufen.