Ärger über Primacom Ärger über Primacom in Aschersleben: Erst mit Rabatt gelockt dann abgeschaltet

Aschersleben - „Ich fühle mich getäuscht und betrogen“, beschreibt Anja Pour Bachari ihren aktuellen Gemütszustand, wenn sie an ihren Telefonanbieter denkt. Seit fast einem halben Jahr hat die Ascherslebenerin Ärger mit Primacom.
„Alles begann damit, dass ich Ende letzten Jahres von Hoym nach Aschersleben umgezogen bin“, erinnert sich Anja Pour Bachari. Da ihr alter Telefonanbieter am neuen Wohnort nicht so gute Konditionen anbieten konnte, wollte sie zum Unternehmen Primacom wechseln.
„Ich habe im Dezember dort angerufen und erklärt, dass ich aufgrund des Umzugs wechseln möchte“, sagt sie. Im Gespräch wurde ihr angeboten, dass sie in den ersten sechs Monaten den Grundpreis des neuen Vertrags nicht zahlen müsste, unter der Voraussetzung, dass ihr alter Vertrag noch mindestens drei Monate läuft.
„Das Angebot gefiel mir, das sind immerhin etwa 25 Euro, die ich im Monat gespart hätte“, sagt Anja Pour Bachari. Anfang Januar erhielt sie dann die Auftragsbestätigung von Primacom. Das böse Erwachen kam dann Anfang März. Knapp 60 Euro wurden vom Konto der Kundin abgebucht. „Völlig unberechtigt“, wie sie selbst sagt, denn der zuvor versprochene Rabatt wurde ihr nicht gewährt.
Alle Unterlagen nochmal hingeschickt
Es begann für Anja Pour Bachari ein Spießrutenlauf durch nicht funktionierende Kontaktformulare, ewige Stunden in Warteschleifen und hilflose Call-Center-Mitarbeiter. Irgendwann erfuhr die Kundin dann, dass Primacom ein Dokument fehlte: die Kündigungsbestätigung beim alten Anbieter mit dem Nachweis über die Restlaufzeit.
„Wir haben das Ganze also nochmals hingeschickt“, sagt die Kundin. Anfang April dann die nächste Abbuchung, wieder wurde der Rabatt nicht berücksichtigt. „Ich habe die beiden Beträge dann durch meine Bank zurückbuchen lassen und schon bald kamen die Zahlungserinnerungen ins Haus“, sagt Anja Pour Bachari.
Ausrede von „nicht übereinstimmenden" Adressen
Anfang Mai bekam sie ein Schriftstück, in dem stand, dass ihr der Rabatt nicht gewährt werden könne. Der Grund: Die Adresse, an die ihr alter Telefonanbieter lieferte und die Adresse, die sie bei Primacom angegeben hatte, stimmten nicht überein.
„Aber darum ging es doch“, sagt die Ascherslebenerin wütend. „Wie kann es sein, dass mir Angebote gemacht werden, die offenbar gar nicht für mich zutreffen?“, fragt sie sich seit Wochen. „Das Unternehmen ist nur am schnellen Profit interessiert und die Mitarbeiter der Hotline sind nicht gewillt, zu helfen.“
MZ-Anfrage bleibt unbeantwortet
Das vorläufige Ende der Geschichte: Der Zugang von Anja Pour Bachari wurde durch Primacom vollständig abgeschaltet. Eine entsprechende Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung an das Unternehmen blieb bislang unbeantwortet.
Primacom gehört nach eigenen Angaben zu den größten Kabelanbietern in Deutschland mit inzwischen mehr als einer Millionen Kunden mit Fernsehen, Internet und Telefon. (mz)