Kürbis-Wettbewerb: 296 Kilogramm schwerer Kürbis von Karsten Kahlert aus Wolmirsleben holt Sieg: Kürbis-Wettbewerb auf Markt in Aschersleben

Aschersleben - Bei den meisten Wettbewerben landen die Kandidaten auf dem Siegertreppchen, die besonders klug oder schön sind. Anders beim Kürbiswettbewerb in Aschersleben. City-Manager Frank Fischer hat nämlich dazu aufgerufen, mit einem Kürbis zum Holzmarkt zu kommen und selbigen wiegen zu lassen.

„Wir suchen den schwersten Kürbis“, erklärt er und freut sich, dass sich am Sonnabend im Rahmen des letzten Grünen Markts in diesem Jahr zahlreiche Hobbykürbiszüchter auf den Weg nach Aschersleben gemacht haben, um ihren orangenen Riesen wiegen zu lassen. Manch einer hat das Wiegen mit einem Augenzwinkern betrachtet, und so gab es auch Teilnehmer mit sehr kleinen Kürbissen. Wie etwa den von René Meinecke, dessen Kürbis lediglich ein Kilo wiegt.

Gewonnen hat am Ende ein richtiges Schwergewicht. Karsten Kahlert aus Wolmirsleben hat seinen Kürbis der Sorte Atlantic Giant - eine Züchtung aus Amerika - mit einem Hänger zum Holzmarkt transportiert. Stolze 296 Kilogramm wiegt der Riese und ist damit der schwerste am Sonnabend. Dahinter landen die Kürbisse von Heiko Schmidt aus Endorf mit 263 Kilogramm und der von Ariane Koch aus Frose mit 259 Kilogramm. Mit einer Pallettenwaage sind die Kürbisse gewogen worden.

Karsten Kahlert kann sein Siegerglück erst gar nicht fassen und dann reißt er unter dem tosenden Applaus der Zuschauer doch die Arme in die Höhe. Was sein Geheimrezept ist? „Viel Wasser, guter Boden, gute Pflege“, sagt der Wolmirslebener kurz und knapp und nickt seinem Vater Günter zu, der bei der Aufzucht des Atlantic Giants geholfen hat.

„Und man muss am Anfang darauf achten, dass sich an der Pflanze nur eine Frucht entwickelt, damit sich die Früchte nicht gegenseitig die Nährstoffe wegnehmen“, fügt der 81-jährige Günter Kahlert hinzu. Eigentlich wollte Sohn Karsten gar nicht am Wettbewerb teilnehmen. Doch ein kleiner, interner Wettkampf mit dem Zweitplatzierten Heiko Schmidt aus Endorf hat dann den ausschlaggebenden Grund gegeben, doch zum Wettbewerb nach Aschersleben zu fahren.

Essen kann man das Sieger-Monstrum natürlich nicht. „Das haben wir auch nicht vor. Wir stellen den Kürbis vors Haus, so haben auch Spaziergänger etwas davon“, sagt Karsten Kahlert. Vor allem die Kinder des örtlichen Kindergartens würden sich immer sehr über den riesigen Kürbis freuen. Und eine bessere Dekoration zur anstehenden Halloweenzeit gebe es eh nicht.

Durch den Wettbewerb führt am Sonnabend City-Manager und Marktmeister Frank Fischer. Gewohnt locker und witzig stellt er die Kandidaten vor und verrät auch Wissenswertes zum Kürbis: „Denn der Kürbis an sich ist kein Gemüse, sondern eine Beere“, weiß er zu berichten.

„Genau gesagt eine Panzerbeere“, schiebt er nach. Botanisch ist es nämlich dann eine Beere, wenn sich eine Schließfrucht aus einem einzigen Fruchtknoten bildet und genau das ist beim Kürbis der Fall. Ein weiteres Kriterium ist, dass die Fruchtwand bei der reifen Frucht zumindest noch fleischig, meistens jedoch saftig ist.

Ein Kürbis hat ein fleischiges Fruchtfleisch. Und wenn dann die Außenschicht auch noch hart oder ledrig ist, so wie beim Kürbis, dann spricht man von Panzerbeeren.

Der City-Manager selbst isst übrigens am liebsten den Hokkaido-Kürbis: „Den muss man nicht schälen und die Suppe gelingt mir immer.“ (mz)