130-Tonnen-Koloss 24 Tage per Schiff unterwegs
Staßfurt/MZ. - Am Dienstag war er in der EMDE Industrie-Technik Staßfurt per Tieflader nach Aken gebracht worden.
Der Dampfkalzinator, der einen Durchmesser von drei Metern hat, ist das Herzstück einer Anlage zur Sodaherstellung nach dem Ammoniak-Sodaverfahren. Diese Dampfkalzinatoren, die der Sodatrocknung dienen, haben sich in der Sodaindustrie gegenüber den früher üblichen rauchgasbeheizten Öfen durchgesetzt. Als Wärmeträger dient leicht überhitzter Hochdruckdampf. Erstmals liefert EMDE eine komplette Sodaanlage, die, laut Torsten Breitkreuz vom Vertrieb bei EMDE Staßfurt, 8000 Tonnen Soda täglich - zum Beispiel für die Glas- und Waschmittelherstellung - produzieren wird. Wie Olaf Michalewicz, Leiter der Fertigung in Staßfurt, stolz berichtet, soll in den nächsten Wochen die Anlage vor Ort montiert werden. Die komplette Anlage, für die 300 Tonnen Stahl verarbeitet worden sind, ist "eine Gemeinschaftsarbeit mehrerer EMDE-Werke". Die Fördertechnik zum Beispiel sei in den Werken in Wurzen und Nassau / Lahn, dem Stammsitz des Familienunternehmens, produziert worden.
Immerhin war der Rumänien-Auftrag Arbeit für ein halbes Jahr für die inzwischen 220 Mitarbeiter in Staßfurt, die in der Gießerei und im Anlagenbau tätig sind. Das sind genau so viele Mitarbeiter, wie der 2004 insolvente Chemieanlagenbau Staßfurt hatte. Zum 1. September 2005 hatte die EMDE Industrie-Technik GmbH, Nassau / Lahn das Anlagenvermögen der CAS Chemieanlagenbau Staßfurt AG und die für den reibungslosen Weiterbetrieb notwendigen Arbeitskräfte übernommen. EMDE Industrie-Technik bietet seitdem das komplette Programm des Apparatebaus und der Gießerei in der bisher bekannten Qualität und Liefertreue an. Die Produkte der CAS AG, so war bei der Übernahme besonders gewürdigt worden, ergänzen die EMDE Industrie-Technik mit den Bereichen Schüttguttechnik, Bohrtechnik und Formenbau und erweitern die Produktionskapazität beträchtlich. Ihr Vorteil wird in einer zuverlässigen Partnerschaft bei der Fertigung größerer Baugruppen und kompletter Anlagen liegen. "Genau das ist jetzt mit dem Rumänien-Auftrag geschehen und soll", so der Fertigungschef, "weiter ausgebaut werden."