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Zelten Zelten: Keine Langeweile am Lagerfeuer

Von Costantin von Cossel 24.05.2006, 13:45
Ausrüstung nicht vergessen: Neben einem geräumigen Zelt brauchen Camper zum Beispiel Isomatten. (Foto: dpa)
Ausrüstung nicht vergessen: Neben einem geräumigen Zelt brauchen Camper zum Beispiel Isomatten. (Foto: dpa) Globetrotter

Stuttgart/Köln/dpa. - Oft ist es ein Zelt, das die Übernachtung an denschönsten Plätzen ermöglicht. Doch der Urlaubstrip kann schnellstressig werden, wenn nicht die richtige Ausrüstung dabei ist.Außerdem gibt es Vorschriften, die in den unterschiedlichen Ländernzu beachten sind.

Der 20-jährige Paul hat schon viel Erfahrung mit Zelten undCampingplätzen gemacht. Vergangenes Jahr unternahm der angehendeStudent aus Bremen mit einem Freund einen dreiwöchigen Surftrip nachSantander in Nordspanien. Die beiden reisten mit einem Kuppelzelt fürdrei Personen. «Darin war genug Platz für uns beide», sagt Paul.

Nicht jede Zeltform ist für jedes Einsatzgebiet bestimmt. Für dennormalen Sommerurlaub an der Atlantikküste, für Interrailtouren oderspontanes Camping am Wochenende eignen sich Tunnelzelte undKuppelzelte besonders gut. «Für einen Sommerurlaub im Süden brauchtman ein Zelt, dass gut durchlüftet werden kann und möglichst vielStauraum hat», empfiehlt Boris Gnielka, Redakteur beim«Outdoor-Magazin» in Stuttgart.

Beim Zelt zu sparen sei die falsche Entscheidung, warnt derZeltexperte: Sonst werde jedes Jahr ein neues Zelt fällig. «Es lohntsich wirklich, 150 bis 200 Euro auszugeben. Dafür bekommt man einvernünftiges Markenzelt.» Probleme beim Aufbau gebe es bei einemqualitativen Tunnel- oder Kuppelzelt normalerweise nicht - beibilligen Varianten könne es jedoch passieren, dass keiner das Zeltaufstellen kann.

Auch die sonstige Ausrüstung ist wichtig. «Grundsätzlich muss manbeim Zelten ein Zelt, eine Isomatte, einen Kocher und einen Topfdabeihaben», erklärt Andrea Händel, Pressesprecherin beim DeutschenAlpenverein in München. Als Unterlage könne auch eine Luftmatratzebenutzt werden, hauptsächlich zum Schutz vor dem harten Boden sowievor Feuchtigkeit und Kälte.

Außerdem rät Händel zu einem Benzinkocher, weil der praktischersei als ein Gaskocher - schließlich müssten beim Benzinkocher keineKartuschen ausgewechselt werden. Für abwechslungsreiche Mahlzeitenempfiehlt Händel: «Je mehr Töpfe, desto luxuriöser wird das Camping.»Denn so kann mehr gekocht werden.

«Ernährt haben wir uns von Nudeln und Reis, wir waren froh, dasses auf dem Campingplatz auch einen Grill gab», erzählt Paul ausBremen. Einen Grill gebe es auf vielen Campingplätzen - und gerademit mehreren Leuten lohne sich das Grillen auch finanziell. Außerdemsei das auch eine Chance, Kontakte zu knüpfen. Wer länger auf einemPlatz bleiben will, sollte darauf achten, dass ein Supermarkt in derNähe ist - sonst werde die Verpflegung schnell zu einseitig.

Überhaupt gibt es bei der Platzwahl einiges zu beachten. InDeutschland ist das Camping grundsätzlich außerhalb vonCampingplätzen verboten. Auf privaten Grundstücken darf mit derGenehmigung des Besitzers gecampt werden. In Frankreich sind dieRegeln genauso. In Italien und Spanien darf mit regionalen Ausnahmenauch außerhalb von Campingplätzen gezeltet werden, wie aus derBroschüre «Freies Campen und Übernachten in Europa» des ADAC inMünchen hervorgeht.

Auf den meisten Campingplätzen muss für den Zeltplatz, diesanitären Einrichtungen und eventuell die Kurtaxe bezahlt werden.«Wir haben in Santander damals zusammen sieben Euro pro Tag bezahlt»,erzählt der 20-jährige Paul. Das sei allerdings sehr billig gewesen.«Der Urlauber gibt im Schnitt 26,90 Euro auf deutschen Campingplätzenaus», erklärt Nicole Habrich vom Deutschen Tourismus Verband.Inbegriffen in dem Preis seien außer der Unterkunft, die im Schnitt6,10 Euro beträgt, noch Einkauf, Freizeit, Unterhaltung und lokaleTransporte.

Soziale Kontakte sind, wenn zwei oder maximal drei Leute unterwegssind, nicht besonders schwer zu knüpfen. «Neue Leute haben wir gleicham ersten Abend kennen gelernt, weil uns ein Korkenzieher fehlte»,erzählt Paul. Wenn vier oder mehr Leute zusammen reisen, sei esschwieriger, Kontakte zu knüpfen. «Meistens klinken sich dann nochzwei Personen in die Gruppe ein», erklärt der Bremer. Der 20-Jährigefreut sich schon auf seinen nächsten Sommerurlaub an derfranzösischen Atlantikküste. Sorgen mache er sich nur um denaltersschwachen VW-Bus, den er extra für den Urlaub gekauft habe.