Wurzel-Konkurrenz: Pflanzen unter Bäumen
Bonn/dpa. - Schatten wird meist als das größte Problem angesehen, mit dem Pflanzen unter Bäumen und großen Sträuchern zu kämpfen haben. Noch problematischer aber ist die Konkurrenz der Wurzeln, erklärt der Zentralverband Gartenbau (ZVG) in Bonn.
Flachwurzler wie Birke, Rosskastanie, Ahorn- oder Thuja-Arten beanspruchen Platz, Regenfeuchte und Mineralstoffe - sie üben Wurzeldruck aus. Andere Pflanzen vertragen das meist nicht, daher bleibt der Boden unter derartigen Gehölzen meist kahl.
Aber ein paar Arten gibt es doch, die sich dort wohl fühlen. Einige sind sogar besonders reizvoll. Die Lenzrosen (Helleborus-Hybriden) mit ihren weißen bis purpurfarbenen Blüten gehören dazu. Auch die winterharten Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium und Cyclamen coum) wachsen als kleine Kostbarkeiten auf den schwierigen Standorten und bilden mit der Zeit Blütenteppiche.
Unter den heimischen Arten haben sich Leberblümchen und Haselwurz an die Plätze im Wurzelbereich der Gehölze angepasst. Die erste gefällt durch eine überraschende Bandbreite von Blütenfarben und -formen, die zweite wird durch ihre glänzend grünen Blätter zum Blickfang, unter denen sich früh im Jahr braunrote Blüten verbergen.
An guten Standorten benimmt die Ausläufer treibende Mandelwolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) sich ungebärdig. Im Gehölzschatten ist sie zahmer und mit gelbgrünen Blüten im Frühjahr ein reizvoller Blickfang. Ähnlich durchsetzungsstark an widrigem Standort zeigen sich die Sorten des Beinwells (Symphytum grandiflorum), die je nach Sorte rahmgelb, blau oder rosa-violett blühen.