Wohnung Wohnung: Gute Akustik im Raum
Landsham/Rüdesheim/dpa. - Denn in großen, spartanisch eingerichteten Räumen mit glatten Materialien hallen Stimmen und Geräusche oft unangenehm nach. Die Wohnungen wirken dadurch kalt und ungemütlich.
"Baumaterialien wie Beton, Glas, Putz und glatte Böden absorbieren nahezu keinen Schall", erklärt der Innenarchitekt Heiko Gruber aus Rüdesheim (Rheinland-Pfalz). Vielmehr werde der Schall fast eins zu eins zurückgegeben. Auch wenn gemütliche Möbel aufgestellt und warme Farben verwendet werden, wirke der Raum kalt und ungemütlich.
Wenn in einem Raum auch nach der Möblierung noch Stimmen und Geräusche widerhallen, helfen manchmal schon kleine Tricks. "In manchen Fällen kann der Nachhall durch Anbringen von Stoff auf der Rückseite von großen Schränken behoben werden", erläutert Huber. Bringen solche Hilfsmittel nichts, lasse er sich durch bauliche Veränderungen verringern.
"Um die Raumakustik zu verbessern, kann spezieller Akustikputz in Innenräumen angebracht werden", erklärt Huber. Akustikputz sieht zwar glatt aus, hat innen aber Poren und schwächt dadurch den Schall ab. Eine ähnliche Funktion haben laut Gruber Akustikdecken. Oft seien solche Decken in öffentlichen Gebäuden eingebaut. Erkennbar sind sie an Platten mit runder Lochung. Heutzutage werden Akustikdecken aber auch ohne Löcher angeboten, erklärt der Innenarchitekt. Diese Systeme seien in Privaträumen vorzuziehen.
Noch häufiger als der Schall in der eigenen Wohnung stören Geräusche vom Nachbarn. Musik, Gespräche oder der Staubsaugerlärm können durch zu dünne Wände übertragen werden. Dröhnen die Schritte des Nachbarn in der eigenen Wohnung, fehlt meist eine Trittschalldämmung. Trittschall im Wohnbereich bedeute, dass Schritte auf dem Fußboden auch im Geschoss darunter zu hören sind, erläutert Gisela Pohl von der Initiative Massiv mein Haus in Friedberg (Bayern).
Um das zu vermeiden, wird in Neubauten Estrich meist schwimmend verlegt, das heißt, dass er auf einer Platte liegt, die keine Verbindung mit den angrenzenden Bauteilen hat. Der eigentliche Belag, etwa Fliesen oder Laminat, darf ebenfalls nicht an der Wand anliegen. Sonst werde die Schalldämmung des schwimmenden Estrichs unwirksam, erläutert Pohl. Zwischen Belag und Wand muss eine Fuge offen bleiben. Sie kann mit einer dauerelastischen Masse wie Silikon geschlossen werden. Der Schall wird dann nicht weitergeleitet.