Wohnraumschmuck Wohnraumschmuck: Vom Blumengefäß zur Skulptur
Frankfurt/Main/gms. - Durch die fortschreitende Entwicklung werden technische Geräteimmer kleiner. «Das schafft im Wohnbereich mehr Raum für großzügigdimensionierte Design-Objekte», erklärt man bei der Firma Leonardoaus Bad Driburg die Entwicklung hin zu Vasen in Übergröße. DasUnternehmen hat entsprechend eine ganze Reihe von Vasen im XL-Formatins Programm genommen, bei denen dem aktuellen Trend zu kräftigenRetro-Tönen auch die farbliche Zurückhaltung weitgehend aufgegebenwurde.
«Lava» hat beispielsweise der Designer Michael Böhm eine von ihmfür Leonardo entworfene Vasenserien getauft: Aus mundgeblasenem Klar-und Farbglas gefertigt, treffen dabei fließende Formen auf einkräftiges Rot und wecken Erinnerungen an die altbekannten Lavalampenaus den siebziger Jahren: «Sie sind Ausstellungsstücke, die auch ohneweitere Dekoration auskommen», heißt es bei Leonardo zur«Lava»-Serie. Allenfalls eine puristische Dekoration könne die klareWirkung der Vasen steigern.
Von jeher nicht unbedingt zum Benutzen, sondern eher zumBetrachten gedacht sind die Vasen des Unternehmens Venini aus demitalienischen Murano. Die farbenfrohen Objekte, die heute renommierteDesigner wie Ettore Sottsass und Alessandro Mendini schaffen, werdendort seit 1921 gefertigt. Von Gelb über Rot bis Türkis undDunkelviolett reicht die Farbpalette, üppig und dennoch elegant sinddie Formen der Vasen, die manchem Sammler viele tausend Mark wertsind.
Ebenfalls ein Sammlerstück ist «Vaso Viso», die Alessandro Mendinifür die Firma Alessi aus Mailand entworfen hat. Den besonderen Wertder Vase macht dabei nicht nur das ungewöhnliche Design aus. Das wieein Frauenkopf samt Ohrringen gestaltete Objekt ist nur in einer aufwenige Exemplare limitierten Auflage erhältlich, so Sabine Natebus,Sprecherin für das Unternehmen aus Italien.
Als «hochdramatische Wohnobjekte» bezeichnet Rosenthal-Porzellanaus Selb die von der Designerin Stefanie Hering entworfene Vasen- undSchalenserie «Rainbow Room». Über den weißen Grund dertrichterförmigen, weit geöffneten Gefäße ziehen sich rote, blaue odergrüne Dekorstreifen, zu denen Stefanie Hering nach eigenen Angabenvon Künstlern wie Wassily Kandinsky und Piet Mondrian inspiriertwurde.
Noch reduzierter geben sich die Vasen, die Stefanie Hering fürihre eigene Porzellan-Manufaktur entworfen hat. Farben spielen dabeinur in Ausnahmefällen eine Rolle - das weiße Porzellan soll von sichaus wirken. Auf vergleichsweise schmalem Fuß stehend, öffnen sich dieVasen nach oben hin wie ein Kelch. Die Designerin aus Berlin zeigtjedoch auch, dass Wirkung nicht unbedingt verbunden ist mit Größe.Schmale, hochaufgeschossene Vasen, die an die fünfziger Jahreerinnern, stehen für einen Gegentrend zu den überdimensioniertenObjekten.
Nur eine einzelne Blume passt in diese so genanntenSoliflor-Vasen, denen sich auch Paloma Picasso für ihre vomUnternehmen Villeroy und Boch aus Mettlach (Saarland) hergestelltePorzellan-Kollektion gewidmet hat. Mit großzügig geschwungenen Formenund schwarz-weißen Streifen recken sich etwa die Vasen aus der Reihe«Novello» empor - und kommen genau wie die üppige Konkurrenzjederzeit auch ohne blühendes Beiwerk aus.