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Wohnen unterm Dach Wohnen unterm Dach: Schrägen haben ihren Charme

Von Stephanie Hoenig 24.01.2003, 16:09

Bonn/dpa. - Mit Maßanfertigungen lässt sich der Raum unterm Dach allerdings meist sinnvoll nutzen.

«Um die Räume optisch zu weiten, sollten Dachschrägen bei der Gestaltung der Wände nicht durch Borten oder Ähnliches auch noch betont werden», sagt Klaus Kunkel, Geschäftsführer des Deutschen Tapeteninstituts in Frankfurt. So lasse sich Platzangst verhindern, die unter dem Dach leicht entstehen kann. Je heller die Töne der Tapeten, desto großzügiger sei der Gesamteindruck. Die Wandfarbe müsse allerdings nicht unbedingt Weiß sein. Bei Tapeten mit Mustern rät Kunkel zur Zurückhaltung. Hier seien dezente, feine Muster großen vorzuziehen.

«Ein Bad unter dem Dach verfügt über einen ganz besonderen Charme», meint Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärtechnik in Bonn. Voraussetzung für eine ausreichende Bewegungs- und Kopffreiheit ist in solchen Bädern allerdings, das WC so zu platzieren, dass an seiner Hinterkante eine Mindesthöhe zur Decke von 130 Zentimetern und an der Vorderkante von 175 Zentimetern besteht. Bei Dusch- und Badewannen mit Wandbrause sollte vom Wannenboden aus gemessen eine Streckhöhe von 220 Zentimetern gelassen werden. Die selbe Mindesthöhe gilt auch beim Waschplatz.

In Dachküchen lassen sich wegen der Schrägen meist nur wenige Oberschränke anbringen, die Stauraum schaffen. «Als Alternative zu den in Einbauküchen üblichen hängenden Oberschränken gibt es für Küchen mit Schrägen Aufsatzschränke», sagt Einbauküchenexpertin Petra Poppe von der Branchenorganisation «Der Kreis» im baden-württembergischen Leonberg. Aufsatzschränke, die direkt auf den Unterschrank aufgesetzt werden, gebe es serienmäßig zu vielen Modellen. In manchen Fällen werde unterm Dach auch die Arbeitsplatte von der üblichen 60 Zentimeter Standardtiefe auf 70 bis 90 Zentimeter verbreitet. In sehr schwierigen Fällen helfen Maßeinbauten vom Schreiner.

Dachschrägen engen aber nicht nur die Möglichkeiten der Küchengestaltung ein. Denn einige Möbelstücke passen allein wegen ihrer Maße oder Form nicht an den gewünschten Ort. «Als Alternative bleibt häufig nur, wenige Einzelstücke effektvoll miteinander zu kombinieren oder den Tischler um Hilfe zu bitten», sagt Julia Greven von Cabinet Schranksysteme im nordrhein-westfälischen Kerpen. Man könne aber auch maßgeschneiderte Einbauschränke aus Schranksystemen wählen. Diese könnten an jede Raumsituation angepasst werden. Sie können obendrein nach persönlichen Wünschen und Bedürfnissen gestaltet werden.

Nicht nur Stellflächen für Schränke, sondern auch für Regale sind beim Wohnen unter dem Dach Mangelware. «Für Bücher kann man jeweils passende Regalwände schaffen», sagt Dirk Schumacher vom Hersteller Paschen im nordrhein-westfälischen Wadersloh, der sich auf Bibliotheken spezialisiert hat. Solche Maßanfertigungen nutzen die Wände bis in die Schrägen hinein optimal aus.

«Bibliothekswände lassen sich bei großen Räumen auch als Raumteiler nutzen», schlägt Schumacher vor. Solche von Wand zu Wand und von der Decke bis zum Boden eingebauten Regale können zu einem Raum hin mit einer Rückwand abgeschlossen werden. Oder sie sind so gestaltet, dass man sie von beiden Seiten nutzen kann. «Als Raumteiler haben sich auch Einbauschränke bewährt», meint Greven. Mit Hilfe eines Schranksystems könne beispielsweise ein Appartement mit Diele und Wohnraum entstehen. Eine der Gleittüren des Schrankes werde dabei als Durchgangstür genutzt. Der Schrank links und rechts der Durchgangstür bietet genügend Stauraum für Wäsche und Accessoires.