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Wohnen Wohnen: Trend zur schlichten Stange

Von Stephanie Hoenig 03.02.2003, 10:25
Einfach und schnell - an Stangen lassen sich Gardinen mit Ösen oder Ringen leicht befestigen. (Foto: Messe Frankfurt/dpa)
Einfach und schnell - an Stangen lassen sich Gardinen mit Ösen oder Ringen leicht befestigen. (Foto: Messe Frankfurt/dpa) Messe Frankfurt/Valentin

Hamburg/dpa. - Mit neuen Vorhängen und Gardinen lässt sich der Charakter eines Zimmers leicht verändern. «Modebewusste Menschen besitzen deshalb verschiedene Vorhänge für verschiedene Jahreszeiten», sagt Donata Apelt-Ihling vom Hersteller Apelt in Oberkirch (Bayern). Wenn sich Hobby-Dekorateure diesem Trend verschrieben haben und oft umdekorieren, müssen ihre Vorhänge problemlos austauschbar sein. Gardinenstangen sind dabei nicht nur praktisch, sondern setzten auch selbst optische Akzente.

«Modische Vorhänge und Gardinen werden meist auf Gardinenstangen ans Fenster gebracht», sagt Justus M. Schmitz, geschäftsführender Gesellschafter der Schmitz-Werke in Emsdetten (Nordrhein-Westfalen). Die sichtbaren Stangen unterstützten den Charakter moderner Stoffe. Die meisten Deutschen bevorzugten aber noch immer die Vorhangschiene an der Decke, in die Vorhänge und Gardinen eingehakt werden.

«Im trendigen Innendekorationsbereich dominiert eindeutig die zierliche, schlanke Gardinenstange», sagt auch Apelt-Ihling. Das Design der modernen Stange sei sachlich, minimalistisch und auf die wesentlichen Elemente Halterung, Stange und Endknopf reduziert. Reichlich verzierte Endköpfe wie vergoldete Pfeilspitzen, etruskisch anmutende Ornamente oder bunter Glasschmuck als Blickfang seien nicht mehr so stark gefragt.

«Seilspanngarnituren, vor einigen Jahren noch "mega-in", kann man fast nur noch im Baumarkt kaufen», sagt Apelt-Ihling. Auch gebürsteter Edelstahl als Material für die Gardinenstange sei eher «out». Stattdessen lägen glänzendes Messing und Chrom als Stangen- und Halterungsmaterial im Trend. Bei Holzstangen setze die Branche auf dunkle Hölzer wie Palisander.

Für eine moderne Fensterdekoration können auch mehrere Vorhangstoffe miteinander kombiniert werden: Möglich ist zum Beispiel das Zusammenspiel von verschiedenfarbigen Stoffen aus festem und transparenten Material, wie sie das Deco-Team, ein Zusammenschluss von 15 führenden deutschen Herstellern, auf der diesjährigen Heimtextilmesse in Frankfurt/Main zeigte. Dazu sind allerdings zweiläufige Vorhangstangen nötig.

Für einen einfachen Wechsel der trendigen Stoffe bieten sich laut Apelt-Ihling zum Beispiel Ösen-Vorhänge an: Hier muss die Stange nur durch die Ösen der Gardine geschoben und anschließend in der Halterung befestigt werden. Ebenfalls schnell und einfach lassen sich Vorhänge mit festgenähten Bändern aufhängen. Hier wird der Vorhang einfach mit Schleifen oder Knoten an der Stange befestigt.

Das Befestigen von so genannten Scheibengardinen direkt am Fensterrahmen gestaltet sich oft schwieriger: «Bei Fensterrahmen aus Kunststoff oder Aluminium werden die Haken zum Befestigen der Gardinenstange meist aufgeklebt», sagt Hans Koll vom Hersteller Koll Innendekor aus Ketsch (Baden-Württemberg). Dies sei aber häufig nicht sehr haltbar. In Holzfenster lassen sich die Haltehaken zwar recht einfach einschrauben, allerdings könne damit der Rahmen beschädigt werden.

Abhilfe schaffen können hier neu entwickelte Gardinenstangen mit einem patentierten Spannsystem. Dabei werden Stangen zwischen die Rahmen der Fensterscheibe eingespannt. Bei stark strukturierten Fensterrahmen sei das aber nicht möglich, sagt Experte Koll. Als Alternative gebe es für solche Fälle Spezial-Halterungen, die auf dem Fensterflügel befestigt werden, ohne ihn zu beschädigen. In diese Halterungen könne dann eine Spannstange eingelegt werden.