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Wintermode Wintermode: Kurzmantel und Uniformjacke

Von Britta Schmeis 08.08.2006, 09:11
Elegant und fließend: Die aktuellen Mäntel sind aus weichen Stoffen und mit großen Knöpfen versehen. (Foto: dpa)
Elegant und fließend: Die aktuellen Mäntel sind aus weichen Stoffen und mit großen Knöpfen versehen. (Foto: dpa) EPA

Frankfurt/Main/München/dpa. - Dennoch fristen Mäntel und Jacken keinmodisches Schattendasein. Es kommt aber auf die kleinen Details an.

«Die A-Linie ist bei Mänteln und Jacken wieder schwer im Kommen»,sagt Moritz von Bülow, Organisator der Modemesse München. Oft seiensie mit großen Knöpfen ausgestattet und aus weichen, fließendenStoffen hergestellt. «Die Silhouette ist weit schwingend. Das passtprima zu den schmalen Hosen und Röcken im Winter», beschreibt ClaudiaOllenhauer-Ries vom Verband Deutscher Mode- und Textildesigner (VDMD)in Würzburg den Trend, der an die fünfziger und sechziger Jahre erinnert.

Überhaupt haben sich die Designer von der Geschichte inspirierenlassen. Die Modemesse CPD in Düsseldorf definierte in diesem Jahrgleich mehrere historische Themen in den aktuellen Damenkollektionen- darunter zum Beispiel «St. Petersburg 1900» mit zaristischenUniformen. Daneben sei aber auch der zeitgemäße Worker- undPilotenlook weiter im Trend.

«Die Designer spielen stark mit den Krägen - zum Beispielstehende, die eben an die Zarenuniformen erinnern», sagtOllenhauer-Ries. Andreas Rose hat außerdem Anleihen von NapoleonsFeldkleidung in der neuen Mode beobachtet. So bleiben Orden undSchulterklappen aus den Sommerkollektionen den Winteroutfits erhaltenund peppen auch schlichte Mäntel auf. Auch aufgesetzte Taschen,Riegel, Gurtbänder und Blenden setzen neue Akzente. «Die Mäntel sindopulent verziert mit Lederapplikationen, Filzbesatz und aufwendigenSchnallen oder Badges.»

Selbst ein Pelzkragen – ob echt oder aus Imitat – darf es sein.«Trotz aller Aktionen von Tierschützern ist der Echtpelz wiederangesagt», fügt Moritz von Bülow hinzu. «Wichtig ist, dass man aufgute Materialien achtet», rät Andreas Rose. Weiblich geht es bei denmeisten Designern zu. «Entweder sind es weit schwingendePrinzessinnenmäntel oder schlichte, schmal geschnittene Stücke, dieoft sehr puristisch auch mit verdeckter Knopfleiste daher kommen»,sagt der Imageberater. Ob dazu dann noch ein Gürtel getragen wird,könne jede Frau selbst entscheiden.

«Die meisten Modelle sind aber ohnehin stark tailliert», gibt vonBülow zu bedenken. Ausnahme seien allerdings die Capes, die ihrComeback in verschiedenen Formen feiern. Manche kommen in feinemStoff à la Audrey Hepburn daher, andere sind mit Karos gemustert imStil von Miss Marple. Karos - ob englisch oder schottisch, inBrauntönen oder mit Grün - sind ohnehin ein großes Thema im kommendenWinter. Ansonsten sind die Farben – der Jahreszeit angemessen –gedeckt.

«Es muss aber nicht immer Schwarz sein», sagt Stylistin Maria Hansaus Hamburg. Viele Mäntel und Jacken sind auch in Braun undBeigetönen, in Grau und Grüntönen gehalten – außerdem spielengedämpftes Rot sowie Messing und Gold eine große Rolle. Insgesamtwerden die Mäntel kürzer. Bei allen modischen Trends bleiben aberauch die Klassiker wie Trenchcoat, Dufflecoat und Daunenjacken envogue – sie sind jedoch mit kleinen Details neu gestaltet. «Geradedie Daunenjacken gibt es in allen möglichen Längen, Ausführungen undSteppungen - und die sind fast immer sehr trendy», sagt Hans.

Und auch wenn die Modeexperten einen «Mantelwinter» vorhersagen,warten die Kollektionen doch mit einigen Jackenmodellen auf. «KurzeBlousons sind wieder angesagt», hat Rose bei den großen Schauenbeobachtet. Im sportiven Bereich setzen die Hersteller aufFunktionalität - aber nicht, ohne modische Details zu integrieren.«Innenfutter sind ausknöpfbar oder mit Reisverschluss, und die Kapuzeist ein Muss», sagt Ollenhauer-Ries. Zudem standen Feuerwehrjackenfür viele Modelle Pate.

Männer haben es bei der Mantelmode im kommenden Winter leichter:«Der Kurzmantel bis kurz über das Knie bleibt», sagt Moritz vonBülow. Der sei in der Regel schmal, aber dennoch bequem geschnitten,habe weiche, runde Schultern und sei meist in den klassischen FarbenSchwarz und Braun zu haben. «Das Kastige hat keine Chance», sagt ervoraus. Und für die Mutigen halten die Designern auch Mäntel imSchottenkaro bereit.