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Wie werde ich...? Wie werde ich...?: Logistiker verpacken und verschicken die Waren

Von Verena Wolff 08.06.2006, 20:24

Hamm/dpa. - Die Hochschule ist nicht der einzige mögliche Studienort für angehende Logistiker. «Es gibt etwa 80 Studiengänge, die meisten davon in Betriebswirtschaft oder Ingenieurwesen mit Vertiefung in Logistik», erläutert Marketingleiter Franke.

Mit den Fachkräften für Lagerlogistik, einem neuen Ausbildungsberuf, ist es in der Wachstumsbranche nicht getan: «Der Bedarf an Führungskräften ist groß», sagt Renate Kraft, Sprecherin der Europäischen Fachhochschule (EUFH) in Brühl bei Köln, an der ebenfalls Logistiker für die Führungsebenen ausgebildet werden.

«Zu den Schlüsselqualifikationen zukünftiger Führungskräfte in der Logistik zählen Praxiskenntnisse, internationale Erfahrungen, technisches und betriebswirtschaftliches Know-how sowie interkulturelle Kompetenzen einschließlich Fremdsprachen», fasst Reinhardt Jünemann, Gründungsrektor der Hochschule in Hamm zusammen. Während in Hamm in Vollzeit oder Teilzeit ausgebildet wird, bietet die EUFH ein Studium an, bei dem sich die Schulabgänger gleichzeitig zum Speditionsfachmann ausbilden lassen.

In Brühl werden die Logistikmanager vor allem für den internationalen Markt ausgebildet. Ein Auslandssemester gehört ebenso zum Lehrplan wie intensives Fremdsprachentraining. Gesteigerten Wert auf Mehrsprachigkeit legt auch die Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Der dort angebotene Diplom-Studiengang soll vor allem Studierende aus der Grenzregion ansprechen. «Die Abschlussarbeit muss in der Sprache verfasst werden, die nicht Muttersprache ist», sagt Fachvertreter Rudolf Large.

Der Studiengang in Brühl berücksichtigt die ganze Bandbreite der Logistik: «Die strategischen Gesichtspunkte der Logistik sind genauso Studieninhalte wie alle funktionalen Teile: Distributions-, Produktions- und Beschaffungslogistik, Marketing und Vertrieb, Materialwirtschaft und technische Logistik», erläutert Kraft. Hinzu kommen Managementtechniken und das Training sozialer Kompetenz.

Die «Soft Skills» seien in diesem Job sehr wichtig, sagt Bernd Albrecht, Geschäftsführer der Berufsakademie Rhein-Main in Frankfurt. «Logistiker sind die Schnittstellen zwischen Kunden und Lieferanten.» Einige Berufsakademien bieten eine vertiefte Ausbildung zum Logistiker an. «Das ist ein Wechsel zwischen Präsenzphasen im Ausbildungsbetrieb und in der Akademie», erläutert Albrecht.

Allen Studierenden eines Logistik-Studiengangs, die schon Kontakt zu Firmen geknüpft haben, bietet der Arbeitsmarkt gute Einstiegschancen. «Gesucht werden Leute, die eben nicht nur Transport-, sondern auch IT- und Prozesskenntnisse mitbringen», sagt Kraft. Und Franke: «Logistik ist was für deutsche Tugenden - Organisieren und Pünktlichkeit, darin sind wir gut.»