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Ergebnisse statt Eskalation Wie lange dauert ein „guter“ Streit?

Streit braucht Zeit - aber wie viel? Experten empfehlen, Konflikte weder zu überstürzen noch unnötig in die Länge zu ziehen - und erklären, wann Pausen wichtig sind.

Von dpa 22.09.2025, 00:05
Lohnt es sich, Zeit ins Streiten zu investieren, wenn der andere nicht offen für einen konstruktiven Konflikt ist?
Lohnt es sich, Zeit ins Streiten zu investieren, wenn der andere nicht offen für einen konstruktiven Konflikt ist? Christin Klose/dpa-tmn

Augsburg / Frankfurt - Streiten um des Streitens willen bringt nichts und kostet nur Zeit. Aber wie viel Zeit sollte eine fruchtbare - also nicht feindselige - Auseinandersetzung einnehmen? Da ist die Spanne nach Ansicht von Fachleuten sehr breit. 

„Ein guter Streit dauert zwischen 60 Sekunden und 60 Minuten“, sagt Streitforscher Christian Boeser von der Uni Augsburg. Warum? „Nach 60 Sekunden kann ich erkennen, ob der andere in der richtigen Stimmung ist, sich mit mir offen auseinanderzusetzen. Und nach 60 Minuten ist es ganz gut, zumindest eine Pause zu machen.“ Denn gut zu streiten, erfordere Konzentration. Und in jedem Fall gelte: „Nach dem Streit ist vor dem Streit!“

Auch nach Ansicht von Birte Karalus, Kommunikations-Expertin und Autorin („Lasst uns streiten!“) gibt es keinen einheitlichen Richtwert, wie lange ein guter - oder eben auch schlechter - Streit dauert: „Es hängt davon ab, wie groß das Missverständnis ist.“ Wer abkürze - auch zeitlich - lande ihrer Ansicht nach meist im Abseits. Ihr Appell: „Streiten Sie gründlich, damit nichts hängen bleibt und man wieder von vorn beginnen muss!“