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Wie das Haarefärben gelingt

Von Sandra Cantzler 07.12.2004, 09:11

Berlin/dpa. - Graue Haare abdecken, schnell von brünett zu blond wechseln oder dezent mit Strähnchen Akzente setzen: Durch Färben oder Tönen lässt sich eine Frisur verändern, ohne radikal die Schere anzusetzen.

Beim Friseur muss dafür nur der passende Ton aus der großen Farbkarte ausgewählt werden, alles andere erledigen die Experten. Wer in Eigenregie für mehr Farbe sorgen will, steht dagegen oft erst einmal ratlos in der Drogerie oder im Kaufhaus.

Für Haarpflegemittel - neben Shampoos, Spülungen und Styling-Produkten auch Farben und Tönungen - gaben die Deutschen im Jahr 2004 insgesamt 2,8 Milliarden Euro aus, heißt es beim Industrieverband Körperpflege und Waschmittel in Frankfurt/Main. Rund 20 Prozent der Bundesbürger färben sich die Haare zu Hause selbst, hat der Hersteller Schwarzkopf in Düsseldorf ermittelt.

Für Verbraucher lautet vor dem Regal mit den einschlägigen Produkten die erste Frage meist: Färben oder tönen? «Das eine ist Chemie, das andere wirkt physikalisch», erklärt Kai-Uwe Dalichow, Pressesprecher der Friseurinnung Berlin.

«Eine Tönung kann man sich wie einen Mantel vorstellen, der um die Pigmente geschlagen wird», sagt er. Beim Färben werden dagegen mit Hilfe von Oxidationsmitteln die natürlichen Farbpigmente im Haar abgebaut und neue, künstliche Pigmente eingelagert. Der neue Farbton bleibt dauerhaft erhalten.

Im Trend liegen bei den Produkten zum Selberfärben derzeit so genannte Multi-Ton-Kolorationen. Sie enthalten nicht nur die Basishaarfarbe, sondern auch ein darauf abgestimmtes Strähnchenmittel. «Couleur Experte» heißt das beim Unternehmen L'Oréal in Düsseldorf, «Vision Color Effect» bei Schwarzkopf. Die Anwendung ist ähnlich: Zuerst werden die Haare in der Basisfarbe koloriert, dann werden die Strähnchen gesetzt.

Im Gegensatz zu dauerhaften Färbungen waschen sich Tönungen mehr oder weniger schnell wieder komplett und ansatzlos aus. «Tönungen sind ideal für alle, die ein schnelles Ergebnis wollen, aber keine langfristige Farbveränderung», sagt Danielle Echtermeyer von L'Oréal.

Eigens zum Probieren gedacht ist zum Beispiel «Viva Color Reflex» vom Hersteller Wella in Schwalbach am Taunus: In acht verschiedenen Nuancen sorgt die wie ein Shampoo anwendbare Tönung für Farbreflexe und mehr Glanz. Eine neue Farbe für eine Nacht liefert das «Viva One Night Mousse», das auf das trockene Haar aufgetragen wird und dann wie ein normaler Stylingschaum modelliert werden kann.

Bei der Auswahl des gewünschten Tons sollte nicht allein nach der auf der Verpackung abgebildeten Haarfarbe gegangen werden. «Unbedingt auf die Ausgangshaarfarbe achten und die Gebrauchsanweisung genau befolgen», rät Gesine Arend-Heidbrink von Schwarzkopf. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte sich zumindest vor der ersten Anwendung beim Friseur beraten lassen.

«Jedes Haar ist anders», erklärt Dalichow. Ein dickes Haar nehme eine Farbe ganz anders an als ein dünnes, bei noch nie kolorierten Haaren fällt das Ergebnis anders aus als bei strapazierten - weshalb zum Beispiel der auf der Verpackung zu sehende tiefe Rotton auf dem eigenen Kopf plötzlich ein nur bedingt kleidsames Rosa ergibt.