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Wenn Gäste kommen Wenn Gäste kommen: Mehr als eine Notlösung

01.10.2001, 09:45

Hamburg/gms. - Aufblasbare Velour-Gästebetten als recht einfache Schlafstättenwerden schon für unter 100 Mark in verschiedenen Größen für ein biszwei Personen angeboten. Diese besonders dicken «Luftmatratzen»können Platz sparend im Schrank verstaut werden. Mit einemkonventionellen Blasebalg kann das Aufpumpen dieser Notbetten jedochsehr Zeit raubend und anstrengend sein. «Für eine Doppelmatratze mit120 Zentimetern Breite braucht man schon 1,5 Stunden», sagt Karl Janvon Globetrotter-Ausrüstung in Hamburg. Sehr viel schneller undunanstrengender sei das Aufpumpen mit einer Akku-betriebenenelektrischen Pumpe, die es schon für ungefähr 80 Mark gebe. Dieseerledige das Aufblasen in zwei bis drei Minuten.

Komfortablere Gästebetten bietet die Möbelindustrie, die auf dieheutige Wohnsituation mit zahlreichen variablen Modellen reagierthat. «Als Gästebett sollte man immer möglichst Platz sparendeLösungen suchen», rät Achim Hannot vom Verband der DeutschenMöbelindustrie (VDM) in Bad Honnef (Nordrhein-Westfalen). Denn solcheLösungen stören die Optik eines Raumes nicht, wenn das Gästebettnicht genutzt wird: «Eine gute Möglichkeit, eine Gästebett zu'verstecken', ist ein Schrankbett.» Hochgeklappt in eine Schrankwandlässt sich das Gästebett als solches tagsüber nicht erkennen.

Als Klassiker für den Gast über Nacht haben sich so genannteSchlafsofas durchgesetzt. Diese können etwa durch das Umklappen derRückenlehne oder durch das Ausziehen eines Lattenrosts schnell vomSitzmöbel in ein Bett umgewandelt werden. «Bei der Auswahl einesBettsofas sollte man immer darauf achten, dass das System schnellhandzuhaben ist», rät Irene Weber von Ikea in Wallau (Hessen). Damitein wandlungsfähiges Sofa auch leicht zu verrücken sei, könne einModell mit Rollen vom Vorteil sein.

Bei Schlafsofas ist das Verstauen des Bettzeugs besonders inkleinen Wohnungen ein Problem. «Damit das Bettzeug nicht imWohnzimmer herumliegt, werden einige Bettsofas mit einem Bettkastenunter der Sitzfläche angeboten», erklärt Irene Weber. Es gebe aberauch separate Bettkästen zum Beispiel aus transparenten Kunststoff zukaufen. Bei einigen Modellen, etwa einem Futon-Bettsofa, sei solchein Kasten aus optischen Gesichtspunkten allerdings nicht ratsam,meint die Expertin. In solchen Fällen könne das Bettzeug dann ineinen zum Bett passenden Spezial-Hocker unauffällig verstaut werden.

Auch Kinder laden gern über Nacht Freunde ein. In den oft kleinenKinderzimmern ist häufig kein Platz für ein zusätzliches Bett. AlsLösung bietet es sich an, einen zum Kinderbett passenden Bettkastenmit einer zusätzlichen Matratze zu kaufen. Dieser extra für diesenZweck gedachte Kasten, der so groß ist wie ein normales Jugendbett,wird im Fall der Nichtbenutzung einfach unter das Bett geschoben.«Diese zusätzliche Liegestatt ist keine Dauerlösung, in der Kinderjede Nacht verbringen sollten», sagt Kati Schneider vom Otto-Versandin Hamburg. Gedacht sei die Schaumstoffmatratze als Zusatzbett.

«Ein Gästebett muss qualitativ nicht mehr eine Notlösung sein»,sagt VDM-Sprecher Hannot. Auch in diesem Bereich gebe es inzwischenhochwertige Modelle. Viele Hersteller achteten mittlerweile auch aufergonomische Aspekte.