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Weniger Pestizide in Erdbeeren - Greenpeace erfreut

22.04.2008, 11:33

Hamburg/dpa. - Die Belastung von Früh-Erdbeeren mit giftigen Pestiziden deutlich gesunken. Das berichtete Greenpeace nach einem Test, in dem das Angebot der sechs führenden Supermarktketten unter die Lupe genommen wurde.

Als «nicht empfehlenswert» seien nur noch sieben Prozent der Test-Erdbeeren bewertet worden, teilte die Umweltschutzorganisation mit. Im Jahr 2004 seien es noch 14 Prozent gewesen. Insgesamt habe das beauftragte Labor aber auch in diesem Jahr in 21 der 27 Erdbeerproben (78 Prozent) aus konventionellen Anbau Pestizid-Rückstände nachgewiesen. Sie seien aber bis auf zwei Proben nicht gravierend gewesen, sagte Chemie-Experte Manfred Krautter. Deutsche Grenzwerte für Pestizide seien aber in keinem Fall überschritten worden.

«Als Reaktion auf die Greenpeace-Pestizid-Kampagne haben alle großen deutschen Supermarktketten zwischen 2006 und 2007 verschärfte Standards und Kontrollen für Pestizid-Rückstände eingeführt. Die deutschen Verbraucher bekommen endlich weniger Gift auf den Teller», betonte er. Händler, die immer noch zu stark belastete Ware verkauften, müssten von den Überwachungsbehörden zur Räson gebracht werden, forderte der Greenpeace-Experte.

Nicht ganz zufrieden war Greenpeace auch mit dem Test-Ergebnis von vier Bio-Erdbeeren. Eine der Proben habe den pauschal geltenden Bio- Höchstwert von 0,01 Milligramm pro Kilo überschritten. Diese aus Spanien stammende und in Hamburg verkaufte Ware hätte nicht als Bio- Erdbeere verkauft werden dürfen. Die Bio-Branche müsse Produkte strikt kontrollieren.

Der aktuelle Test bestätigt nach Ansicht von Greenpeace Fehler bei der Festlegung von Grenzwerten. In einer Probe seien international geltende Pestizid-Höchstmengen überschritten worden, nicht jedoch die in Deutschland geltenden Grenzwerte. Der zuständigen Minister Horst Seehofer (CSU) müsse die Grenzwerte unverzüglich überprüfen zu lassen, forderte Greenpeace.