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Wellensittiche Wellensittiche: Dämpfe in der Küche können tödlich sein

28.02.2012, 17:55

Halle (Saale)/MZ. - Dabei häufig unterschätzt: Dämpfe aus antihaftbeschichteten Küchenutensilien wie Pfannen, Töpfe, Waffeleisen oder Tischgrill.

"Werden die Geräte auf 260 Grad oder mehr erhitzt, werden fluorhaltige Gase freigesetzt, und diese sind für Sittiche und auch Papageien hoch giftig", erklärt Professor Dr. Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns, Direktorin der Klinik für Vögel und Reptilien in Leipzig. Diese Dämpfe aus sogenanntem Poly-Tetra-Flour-Ethylen (PTFE) schädigen das empfindliche Atmungssystem der Tiere, das zentrale Nervensystem wird angegriffen und das Tier verendet. "Die Vögel zucken, dann fallen sie einfach von der Stange", erklärt Krautwald-Junghanns.

Hat ein Vogel die Dämpfe einmal eingeatmet, ist es für eine Rettung oft zu spät. Auf jeden Fall muss das Tier, sobald erste Anzeichen zu erkennen sind, in einen anderen Raum getragen und mit frischer Luft versorgt werden. Besitzer sollten ihm frisches Wasser zu trinken geben und mit dem Tier zum Tierarzt fahren. Für Kanarienvögel liegen nach Aussage der Expertin noch keine Studien vor.

Doch nicht nur wegen der giftigen Dämpfe ist die Küche ein denkbar ungeeigneter Ort, um Ziervögel zu halten. Sind diese im Freiflug unterwegs, lauern überall Gefahren: Heiße Herdplatten, Spülwasser, schädliches Gemüse wie etwa Avocados, oder liegengelassene Zigarettenstummel. Knabbern die Vögel daran, können sie sich vergiften, sagt Krautwald-Junghanns. Auch die häufigen Temperaturschwankungen vertragen sie nur schlecht. Besser sind sie im Wohnzimmer aufgehoben, aber nicht mit direkter Sonneneinstrahlung.

kno