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Weihnachtsküche Weihnachtsküche: Bratapfel mit persönlicher Note

16.12.2010, 16:39

Halle (Saale)/MZ. - Der Bratapfel gehört zur traditionellen Weihnachtsküche und ist aus ihr nicht wegzudenken. Die Süßspeise lässt sich einfach und schnell zubereiten und ist, je nach Zutaten, sehr preisgünstig. Zu Großmutters Zeiten wurden die im Sommer eingelagerten Äpfel für das winterliche Dessert verwendet. Auch heute noch sollte man eher auf den lagerfähigen, säuerlichen Boskop zurückgreifen, als auf eine schnell verderbliche oder bereits sehr süße Sorte. Das rät die Internetseite daskochrezept.de.

Die Zubereitung der Bratäpfel ist denkbar einfach. Wer einen Kaminofen in der Wohnung hat, kann es ruhig so machen wie früher und die vorbereiteten Äpfel in einer Auflaufform auf den Ofen stellen. So dauert es zwar wesentlich länger bis der Bratapfel gar ist als im modernen Backofen, der angenehme Geruch verbreitet sich dadurch aber deutlich schneller im Raum. Die einfachste Variante des Bratapfels ist, den ganzen Apfel mit Schale bei mittlerer Hitze so lange zu backen, bis die Schale aufplatzt. Dann kann das Obst mit Zucker (oder Zimtzucker) bestreut werden. Fertig.

Etwas mehr Aufwand bereitet das Aushöhlen des Apfels und das Entfernen des Deckels, um die Frucht zu füllen. Klassisch nimmt man dafür Rosinen - eventuell in Rum eingelegt-, Marmelade oder Honig, Mandeln sowie Zimt und Nelken. Auch eine Masse aus Butter, Mandeln, Rosinen und Zucker bietet sich an. Sie bekommt laut dem Deutschen Obstsorten Konsortium in Hollern-Twielenfleth (Niedersachsen) noch mehr Pfiff, wenn der Apfel mit Weißwein begossen wird. Eine besonders mächtige und süße Füllung besteht aus zerbröseltem Spekulatius, Marzipan und Eierlikör.

Eher ungewöhnlich ist hingegen eine Masse aus gekochten Trockenpflaumen, die zuvor in Ingwer-Zimt-Wasser eingelegt wurden, gerösteten Sonnenblumenkernen, Honig und Apfelsaft. Hierzu bietet sich Karamellsoße aus geschmolzenem Zucker und Sahne zum Servieren an.

Wer es besonders süß mag, nimmt Weihnachtskonfitüre und mischt fein gewürfelte Marzipanrohmasse der Füllung unter. Anschließend den Deckel der Frucht auf die Masse drücken und die übrige Konfitüre um den Apfel verteilen. Wenn die Butter in Flöckchen auf dem Apfel sitzt, sollte dieser im Ofen bei 180 Grad zehn Minuten gebacken werden. Erst dann etwas Apfelsaft angießen und den Bratapfel weitere 20 Minuten fertig backen.

Als Bratäpfel eignen sich säuerliche Sorten am besten. Neben dem Backapfel Boskop lassen sich aber auch besonders gut Cox Orange, Gloster, Braeburn und Elstar zu einem Bratapfel verarbeiten, erläutert das Deutsche Obstsorten Konsortium.

Nicht nur in Deutschland ist dieser süße Weihnachtsschmaus beliebt. Auch anderswo werden Bratäpfel gegessen: Aus Finnland etwa stammt das Rezept, Äpfel mit einer Mischung aus Haferflocken, Butter, braunem Zucker und Zimt zu füllen. Und Apple Crumble ist dem Konsortium zufolge die britische Antwort auf den Bratapfel: Dafür kommen mundgerechte Apfelstücke in eine Auflaufform und werden weihnachtlich gewürzt. Bevor sie in den Ofen kommen, werden sie mit Streuseln aus Butter, Zucker und Mehl bedeckt.