Waschmaschinen Waschmaschinen: Die moderne Hausfrau setzt auf Touchscreen

Berlin/Gütersloh/dpa. - Ihr Display erinnert an einen Computer. Sie haben spezielle Programme namens «Fashion» oder «Outdoor», sie beherrschen bis zu 15 verschiedene Sprachen, und die modernsten unter ihnen sind sogar per Handy steuerbar: Die neuen Waschmaschinen sind wahre High-Tech-Produkte. Doch was für den einen die Erfüllung seiner Waschträume ist, erscheint dem anderen nur als teure Spielerei.
«Wichtig ist, sich vor dem Kauf genau zu überlegen, was man wirklich braucht», rät Jörg Siebolds von der Stiftung Warentest in Berlin. Denn eine Familie mit kleinen Kindern muss ganz andere Wäscheberge bewältigen als ein berufstätiger Single.
«Außerdem spielt der Ort, an dem so eine Waschmaschine steht, eine große Rolle», fügt Siebolds hinzu. Hat man einen separaten Waschraum, sind Wassersicherheit und Geräuschpegel eher unwichtig. «Im vierten Stock eines Mietshauses allerdings sollte die Maschine besser nicht auslaufen oder zuviel Krach veranstalten», so Siebolds. Ein weiteres Kriterium sei die Handhabung: «Die jüngere Generation hat mit Touchscreens sicherlich keine Probleme, aber ältere Menschen tun sich damit vielleicht schwer.»
Wahrer Luxus ist die Fülle an speziellen Waschprogrammen, die moderne Maschinen heute bieten, um vom edlen Wollpulli bis zur atmungsaktiven Outdoor-Jacke alles schonend und möglichst energiesparend zu reinigen. Die Angst, bei so vielen Funktionen den Überblick zu verlieren, sei aber unbegründet, so Reinhild Portmann von Miele in Gütersloh. «Eigentlich kann man dadurch, dass man nur noch einen einzigen Drehwahlschalter hat, nichts falsch machen», erklärt sie.
Außerdem gebe es für die, denen das ewige Sortieren und Programmieren zu mühsam sei, bei Miele ein komfortables Automatikprogramm, das für alle Kleidungsstücke, die bis 40 Grad gewaschen werden dürfen, geeignet sei. «Da entscheidet die Maschine durch eine spezielle Sensorik selbst, welches Programm das ideale für diesen Waschgang ist.»
Vorbei ist auch die Zeit, in der eine Hausfrau den Wäschehaufen per Augenmaß schätzen musste. «Unsere Mengenautomatik stimmt die Wasserzufuhr genau auf das Gewicht der Wäsche ab», erläutert Ute Rodenhäuser von Siemens in München. «Und wenn noch Platz in der Trommel ist, meldet das Display [0x201e]Hallo, zu wenig Wäsche![0x201c]»
Praktisch für Berufstätige sei auch die Möglichkeit, morgens festlegen zu können, wann die Wäsche abends fertig sein soll, damit sie nicht unnütz nass in der Trommel liegt, ergänzt Rodenhäuser. «Dann kann ich die Wäsche gleich aufhängen, wenn ich nach Hause komme und muss nicht später noch einmal vom Sofa aufstehen.»
«Welche Maschine für den Einzelnen ideal ist, muss jeder selbst entscheiden», fasst Jörg Siebolds zusammen. Natürlich seien teurere Maschinen höherwertig verarbeitet und hätten dadurch meist eine längere Lebensdauer. Aber auch Sonderfunktionen erhöhten den Preis, seien aber oft nur begrenzt sinnvoll. «Wichtig ist immer, sich an die eingenähten Hinweise der Hersteller zu halten. Und da schreibt keiner: Nehmen Sie das Outdoorprogramm[, sondern höchstens: Nehmen Sie das Feinwaschprogramm.» Das aber hätten mittlerweile günstigere Maschinen auch, sagt Siebolds.