Vortänzer und Partymacher: Animateure sind ständig im Einsatz
Hannover/Berlin/dpa. - Sonne satt und den ganzen Tag Party - so stellen sich viele die Arbeit eines Animateurs vor. Doch dieses Klischee hat nichts mit der Realität zu tun.
Wer gern stundenlang am Strand liegt und abends ungestört feiern will, ist bei diesem Job fehl am Platz. «Schließlich ist es ein Unterschied, ob man eine Poolparty selbst erlebt oder derjenige ist, der die Gäste bei Laune halten soll», sagt Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband (DRV) in Berlin. «Animateure sind von früh bis spät im Einsatz - und das an sechs Tagen in der Woche», erzählt Tim Wirth vom Internetportal www.traumjob-animateur.de aus Ulm. Auf dem Programm stehen zum Beispiel Aerobicstunden, Spiele und Proben für die Abendshow.
Das Gehalt liegt dabei zwischen 500 und 1500 Euro monatlich. «Allerdings muss man für Kost und Logis nichts bezahlen und bekommt teilweise sogar die Berufskleidung vom Arbeitgeber gestellt», erklärt Wirth. Weil so kaum Ausgaben entstehen, sei es sogar möglich, einen Großteil des Geldes zur Seite zu legen.
«Wer sich für den abwechslungsreichen Job eines Animateurs interessiert und mindestens 18 Jahre alt ist, sollte aber einige Voraussetzungen mitbringen, um den Anforderungen gewachsen zu sein», sagt Tanja Kraus vom Reiseveranstalter 1-2-Fly aus Hannover, bei dem sich junge Leute jetzt schon für den Einsatz im Sommer nächsten Jahres bewerben können.
«Wir erwarten von unseren zukünftigen Animateuren, dass sie aufgeschlossen, teamfähig und flexibel sind. Sie sollten sich außerdem trauen, mit dem Mikrofon in der Hand eine Show zu gestalten», sagt Kraus. Eine abgeschlossene Ausbildung oder ein erfolgreich beendetes Studium sind von Vorteil. Außerdem sollten Animateure eine sehr gute Allgemeinbildung haben und Fremdsprachenkenntnisse mitbringen.
«Unsere Bewerber müssen schon mal als Animateur gearbeitet haben, brauchen zusätzlich einen Erste-Hilfe-Schein und den Rettungsschwimmerschein in Bronze», sagt Janine Wefing von Ruf Jugendreisen in Bielefeld. Über Online-Formulare, die auf vielen Internetseiten der Unternehmen zu finden sind, können sich junge Leute bewerben. Dabei reiche es nicht aus, nur Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse mitzuschicken, meint Tim Wirth.
«Zusätzlich sollte man in ein paar Sätzen den Grund für seinen Berufswunsch darlegen, etwas zur derzeitigen beruflichen Tätigkeit sagen und ein Ganzkörperfoto anhängen.» Dazu müssten sich die Bewerber entscheiden, in welchem Bereich sie arbeiten wollen: ob als Kinderanimateure, Kulturanimateure oder Fitnessanimateur.
Hat die Bewerbung das Interesse des zukünftigen Arbeitgebers geweckt, werden die Nachwuchsunterhalter zu einem so genannten Casting eingeladen. Wer dabei eine gute Figur macht, kann schon bald seinen Arbeitsvertrag für eine Saison oder länger unterschreiben. Oft folgt laut Wefing eine Schulung, bei der die Neuen alles über Showplanung, Moderationstechnik und Präsentationsgestaltung lernen.
Im Einsatz sind Animateure im Prinzip weltweit. Doch nicht nur in den heißen Monaten werden Animateure gebraucht, weiß Tim Wirth. «Es gibt zum Beispiel auf den Kanarischen Inseln, in Tunesien, Ägypten und der Dominikanischen Republik viele Hotels, die gerade im Winter ihre zweite Hochsaison haben.»
Weitere Informationen unter: www.traumjob-animateur.de