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Vorbereitung auf kalte Jahreszeit Vorbereitung auf kalte Jahreszeit: Wintercheck zahlt sich aus

Von Stephanie Hoenig 30.10.2002, 11:34
Kontrolle für die Gemütlichkeit: Vor dem Wintereinbruch sollten Hausbesitzer ihre Zuhause auf undichte Stellen hin überprüfen.
Kontrolle für die Gemütlichkeit: Vor dem Wintereinbruch sollten Hausbesitzer ihre Zuhause auf undichte Stellen hin überprüfen. www.baufritz.de

Rosenheim/Berlin/dpa. - Die Heizkosten werden sich angesichts steigender Öl- und Gaspreise in diesem Winter vermutlich erhöhen. Haus- und Wohnungsbesitzer müssen aber nicht aus Sorge vor der Rechnung die Heizung herunter drehen und in den eigenen vier Wänden vor Kälte zittern. Oft lassen sich schon mit kleineren Dämm- und Abdichtungsmaßnahmen Energie und damit Geld sparen.

Bis zu 20 Prozent der Wärme gehen nach Angaben des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin durch undichte Fenster und Türen verloren. Ein Kerzenlicht zeige, wo unerwünschte Kaltluft eindringt: Flackere die Kerze in der Nähe von Fenstern und Türen, sei Abdichten nötig. Wer denke, dass dies bei Altbauten häufiger vorkomme als bei neueren Häusern, liege falsch. Häuser aus der ersten Jahrhunderthälfte verschleuderten oft weniger Energie als die in den fünfziger und sechziger Jahren erbauten.

"Hausbesitzer sollten vor dem Winter die Fenster kontrollieren", rät Jürgen Benitz vom Institut für Fenstertechnik in Rosenheim. Überprüft werden müsse, ob die Beschläge richtig schließen. Falls diese nicht in Ordnung sind, sollten sie nachgestellt werden. Selbst könne man vor dem Winter die Beschläge mit Nähmaschinenöl ölen. Überprüft werden sollten unbedingt auch die Dichtungen und die äußere Lackierung der Fenster. Kleine Schadstellen oder stärker verwitterte Lacke sollten ausgebessert werden. Wie beim Auto, wo Roststellen repariert werden, erhöhe dies die Lebensdauer.

"Die Gummilippen moderner Fenster sollten von Heimwerkern nicht selbst ausgewechselt werden", warnt Armin Seidel vom Informationsdienst Holz aus Düsseldorf. Hierdurch könne die Gewährleistung des Herstellers gefährdet werden. Bei älteren Fenstern, die auch durch Nachstellen nicht mehr dicht schließen, behilft sich der Heimwerker mit Dichtungsbändern, die in die Fenster geklebt werden. Bei einem Spalt unter der Haustür verhindern spezielle Abdichtungsleisten mit kleinen Bürsten Zugluft.

Heizungsrohre müssen gut isoliert sein, damit die Wärme die Wohnung überhaupt erreicht und nicht schon unterwegs verloren geht. Bauherren sollten von Anfang an auf gute Isolierungen und Wärmedämmung achten, empfiehlt der BUND. Das spare nicht nur Kosten, sondern schone auch Klima und Umwelt. "Eine Isolierung freiliegender Heizungsrohre kann im Prinzip jeder selbst vornehmen", sagt Robert Raschke, der an der Deutschen Heimwerker Akademie in Leinfelden-Echterdingen (Baden-Württemberg) Kurse leitet. Vor dem Isolieren sollte jedoch mit dem Fachbetrieb, der die Heizungsanlage gebaut habe, gesprochen werden. Dieser könne bei der Wahl des richtigen Dämmmaterials beraten und dieses auch liefern.

Um zu verhindern, dass Wärme durch die Wand entweicht, sollte hinter allen an Außenwänden stehenden Heizkörpern reflektierende Folie angebracht werden, heißt es bei der Heimwerker Akademie. Hierfür biete der Handel unterschiedliche Materialien an.

Um den Geldbeutel des Heimwerkers zu schonen, könne als Alternative auch normale Haushalts-Aluminiumfolie dienen. Diese werde zuerst auf einem dünnen Brett oder einem Stück Pappe befestigt, um das Einführen hinter den Heizkörper zu erleichtern. Die Pappe oder das Brett werden abschließend so eingeschnitten, dass diese Dämmung an den beiden Heizkörper-Wandhalterungen ohne Probleme eingehängt werden kann.