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Versichung Versichung: Chipkarten für Bello, Bubi und Co.

Von Stephanie Lettgen 30.01.2006, 12:57

Bonn/Hannover/dpa. - Sie übernimmt je nach Vertrag in unterschiedlichem Umfang die Kosten für den Tierarzt. Doch der Abschluss einer solchen Krankenversicherung sollte nach Ansicht von Verbraucherschützern gut überlegt sein.

«Haustierkrankenversicherungen bieten sich an, wenn sich der Halter vor unvorhergesehenen Operationskosten absichern will», erklärt Steffen Seckler vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Auch bei chronischen Erkrankungen können die Rechnungen hoch ausfallen. Doch Angebote für Tierkrankenversicherungen gibt es im Vergleich zu anderen Ländern nur wenige in Deutschland. «Die Nachfrage ist recht begrenzt», berichtet Seckler. «Der Neuabschluss ist nur für gesunde Tiere möglich», erklärt Thorsten Rudnik, Sprecher des Bundes der Versicherten in Henstedt-Ulzburg.

Doch obwohl es so wenige Anbieter gibt, ist die Einschätzung eines Preis-Leistungsverhältnisses nicht einfach. Die Angebote sind sehr unterschiedlich. So bietet die Uelzener Versicherung eine Operations-Krankenversicherung für Vierbeiner. «Bei uns sind derzeit 50 000 Hunde und 5000 Katzen versichert», sagt Marketingleiter Jürgen Großkrüger. Hunde kosten monatlich unabhängig von Rasse und Alter 10 Euro, Katzen 6 Euro, wenn ein Zehnjahresvertrag abgeschlossen wird. Bei der Krankenkasse Agila mit Sitz in Hannover kostet die OP-Krankenversicherung monatlich zwar 14,90 Euro für Hunde und 8,90 Euro für Katzen. Der Vertrag hat aber nur eine Laufzeit von 12 Monaten.

Agila bietet unter anderem Krankenversicherungen für Hunde und Katzen in Kooperation mit der Tierzubehörkette Fressnapf aus Krefeld an. Die Hundekrankenversicherung wird beispielsweise mit einer Laufzeit von einem Jahr abgeschlossen für 27 Euro monatlich. Darin abgedeckt sind alle Tierarztkosten und Medikamente, Impfungen, Wurmkuren, Floh- und Zeckenprophylaxe zu einem Höchstbetrag von 500 Euro im ersten Jahr mit einer jährlichen Steigerung um jeweils 250 Euro, wenn das Tier gesund bleibt.

Wer eine Versicherung abschließen möchte, sollte sich genau über die Leistungsbeschränkungen informieren, rät Wolfgang Scholl vom Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin. Je mehr Sicherheit der Besitzer sich für sein Tier wünscht, desto höher ist auch die monatliche Prämie. «Zu beachten ist, dass der Versicherer den Vertrag nach einem Schadensfall kündigen kann», sagt Rudnik.

Auch der Tierschutzbund rät, die Leistungsangebote genau zu lesen. «Ältere Tiere werden meist nicht versichert und erhalten geringere Leistungen», berichtet Seckler. Auch würden die Tierarztgebühren nicht immer komplett ersetzt und auch nicht alle Erkrankungen durch die Versicherung abgedeckt.

Tierschützer halten es für überlegenswert, selbst für mögliche Krankheitskosten des Tieres vorzusorgen und entsprechende Beträge regelmäßig zurückzulegen. «Dies hat den Vorteil, dass keine ungenutzten Prämien verloren gehen», sagt Seckler.