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Unterkünfte für Tiere Unterkünfte für Tiere: Wir müssen leider hier bleiben

Von Katharina Klink 19.05.2005, 08:11
Hundeferien im eigenen Revier: Herrchen und Frauchen, die ohne Hund in den Urlaub fahren wollen, können die Dienste von Haushütern in Anspruch nehmen. (Foto: dpa)
Hundeferien im eigenen Revier: Herrchen und Frauchen, die ohne Hund in den Urlaub fahren wollen, können die Dienste von Haushütern in Anspruch nehmen. (Foto: dpa) Haushueter.org

Bonn/dpa. - Herrchen packt die Koffer, das Haustier packt dieFurcht. Urlaub für Menschen bedeutet für Hunde und Katzen oft Stress.Wenn sie nicht mitfahren können, müssen sie sich häufig auf Menscheneinstellen, die auf sie aufpassen. Oder sie leben kurzzeitig selbstwoanders, in einem «Pfötchenhotel» etwa. Frühe Vorbereitung macht den Urlaub aber auch für das zurückgelassene Tier entspannend.

Bei Tieren, die es gewöhnt sind, länger allein zu sein, kann dieUrlaubspflege ein Nachbar oder Freund übernehmen, der nach ihnensieht. «Aber wenn Hund oder Katze Panik bekommen, weil sie sichallein gelassen fühlen, kann auch das friedlichste Tier die Wohnungzerlegen», warnt Elisabeth Krause vom Verband der Haustierpsychologenin Feldgeding (Bayern).

Wichtig ist, dass der Tiersitter sich Zeit nimmt: «Er sollte nichtnur das Futter hinstellen, sondern sich eine Weile in der Wohnungaufhalten», rät Krause. Katzen wollen nicht auf Kommando gekraultwerden, brauchen aber dennoch Streicheleinheiten. Bei einem Hund mussZeit für lange Spaziergänge da sein.

Die Umstellung darf nicht plötzlich kommen: «Am besten kümmertsich jemand, den das Tier schon gut kennt», sagt Heidrun Betz vomDeutschen Tierschutzbund in Bonn. Der Tierschutzbund vermittelt mitder Aktion «Nimmst du mein Tier - nehm' ich dein Tier» Adressen.«Dabei muss es nicht zu einem Tausch kommen», sagt Betz. Vermitteltwerden aber nur gängige Tiere wie Hunde, Katzen und Zwergkaninchen.

Wer keinen Tiersitter findet, kann sich auch einen Profi ins Hausholen: Haushüter ziehen für die Zeit des Urlaubs ein und betreuenTier und Blumen. «Ein Zusatznutzen ist, dass die Einbruchsgefahrsinkt», sagt Günter Kratz vom Verband Deutscher Haushüter-Agenturen(VDHA) in Münster. «Bei einem Schnuppertermin wird geschaut, ob dieChemie zwischen Tier und Sitter stimmt», sagt Kratz.

Seriöse Anbieter finden sich über den Haushüter-Verband. «Auch beiTierschutzvereinen kann man sich erkundigen. Ist eine Agentur negativaufgefallen, wissen das die Experten vor Ort», sagt Betz. Gleichesgilt für Tierpensionen. «Schauen Sie sich mehrere Einrichtungen an,vergleichen Sie, wie die Tiere untergebracht sind», rät Krause, dieselbst ein Katzenhotel führt. Obligatorisch ist laut Betz die Fragenach dem «Sachkundenachweis», den laut Tierschutzgesetz jeder habenmuss, der professionell Tiere betreut.

Die verschiedenen Möglichkeiten schlagen auch unterschiedlich zuBuche: Tierheime nehmen teils für 5 bis 6 Euro Katzen in Pension. InKrauses Katzenhotel zahlen die Halter 9 Euro pro Tag. Bei Hunden hältder Tierschutzbund Tagessätze von maximal 10 Euro gerechtfertigt. Amteuersten ist mit 42 bis 46 Euro pro Tag der Haussitter. An eineweitere Möglichkeit erinnert Tierpsychologin Krause: «Viele Kinderwünschen sich ein Tier, können aber keines halten.»