Umwelt Umwelt: Sechs Liter sind genug

Mettlach/Porta Westfalica/dpa. - Beim Kauf der Toiletten und Spülkästen machen sich viele Hausbesitzer kaum Gedanken über den späteren Wasserverbrauch. Dabei kann durch die Entscheidung für besonders ökonomische Modelle viel Wasser gespart werden.
«Etwa ein Drittel aller Wasserkosten eines Haushaltes entstehen durch die WC-Spülung», sagt Isabella Eck vom Hersteller Villeroy & Boch in Mettlach (Saarland). Fünf Mal am Tag drückt jedes Haushaltsmitglied die Spülung, wie statistische Untersuchungen ergaben.
Für die Wasserspülung des Klosettbeckens werden Druckspüler oder Spülkästen angeboten. «Druckspüler werden heute vor allem bei Ersatz-Reparaturen eingebaut», erläutert Frank Beushausen von Grohe Water Technologie in Porta Westfalica (Nordrhein-Westfalen). Viele Druckspülermodelle hätten allerdings den Nachteil, dass sie sehr laut sind. Käufer sollten hier Wert auf leise Modelle legen.
«In Neubauten werden bevorzugt Spülkästen eingebaut», sagt Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) in Bonn. Neben Modellen, die an der Wand montiert werden oder auf der Schüssel aufsitzen, gibt es Wandeinbauspülkästen. Spülkasten und Rohre verschwinden bei dieser Lösung in der Wand. Sichtbar bleibt nur die Betätigungsplatte, mit der die WC-Spülung ausgelöst wird. «Einbau-Spülkasten und alle Zu- und Abflussleitungen können relativ einfach auch in einer so genannten Vorwand untergebracht werden», sagt Beushausen. Diese Montageart erleichtere die Installationsarbeiten spürbar.
«Moderne Spülkasten haben heute meist nur noch eine Füllmenge von sechs Litern Trinkwasser», erzählt Wischmann. Darüber hinaus seien viele Kästen mit so genannten Spartasten ausgerüstet. «Die größere Taste löst eine Sechs-Liter-Spülung aus, bei der kleineren Taste fließen nur drei Liter», erklärt Beushausen. Daneben gebe es auch noch Kästen mit Spül-Stopp-Mechanik, mit der jeder nur so lange oder so kurz spült, wie er in dem jeweiligen Moment will.
Durch eine effizientiere Form der Toilettenschüssel kann zusätzlich Wasser gespart werden. Das Modell Aquareduct von Villeroy & Boch zum Beispiel verbraucht lediglich 4,5 Liter Spülwasser und damit 25 Prozent weniger als andere wandhängenden Klosetts «bei gleicher Spülleistung», versichert Eck. Dies spare viel Wasser ein: Bei einer vierköpfigen Familie beispielsweise rauschten mit herkömmlichen Sechs-Liter-WCs im Jahr bis zu 43 800 Liter durch die Schüssel, mit Aquareduct seien es lediglich noch 32 850 Liter.
«In Deutschland hat jeder zweite Haushalt einen Geberit Wandeinbau-Spülkasten, den es schon seit 1964 gibt», sagt Thomas Mavridis vom Hersteller Geberit in Pfullendorf (Baden-Württemberg). Bei älteren, sehr viel Wasser verbrauchenden Unterspülkästen des Herstellers habe der Besitzer die Möglichkeit, den Kasten auf die Zwei-Mengen-Spültechnik mit drei oder sechs Litern umzurüsten. Im Laufe eines Jahres könnten so bis zu 40 000 Liter Trinkwasser eingespart werden. Dadurch machten sich die Kosten des Umbaus in weniger als einem Jahr bezahlt. Der saubere, schnelle Umbau erfolge ohne Schmutz und Lärm. Getauscht würden nur die Funktionsteile im Unterputz-Spülkasten.