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Twitter Twitter: Wer hat's erfunden?

14.04.2011, 10:50
Ein Mann sitzt vor einem Computermonitor, auf dem ein Screenshot mit einem Hinweis auf Überlastung bei Twitter zu sehen ist. (FOTO: DPA)
Ein Mann sitzt vor einem Computermonitor, auf dem ein Screenshot mit einem Hinweis auf Überlastung bei Twitter zu sehen ist. (FOTO: DPA) dpa

New York/Berlin/dpa. - Die Gründungs-Geschichte von Twitter mussmöglicherweise neu erzählt werden. Das US-Blog «Business Insider»berichtet von einem frühen Mitstreiter, der den Namen «Twittr»erfunden habe und eine zentrale treibende Kraft bei der Entwicklungdes Kurznachrichten-Dienstes gewesen sei. Auch mehrere damaligeTwitter-Mitarbeiter und Investoren hätten die Rolle des Mannesnamens Noah Glass bestätigt. In der offiziellen Gründungsgeschichte,die kürzlich zum fünften Geburtstag des Dienstes erneut durch dieMedien ging, kommt er überhaupt nicht vor.

In der Anfangszeit sei der gesamte Twitter-Dienst auf einemNotebook in seinem Büro gelaufen, sagte Glass dem «BusinessInsider». Jack Dorsey, der als Erfinder von Twitter gilt, habetatsächlich die Grundidee für den Kurznachrichten-Dienst gehabt. Siehätten ihn jedoch gemeinsam entwickelt. Er habe auch Chef vonTwitter werden wollen, sei jedoch aus dem Unternehmen gefeuertworden. Später habe er eine Beteiligung an dem Dienst bekommen. EinProgrammierer aus Deutschland sei neben Dorsey und Glass das dritteMitglied im Kernteam gewesen.

Schlecht kommen in dieser Geschichte die beiden anderenoffiziellen Twitter-Gründer Biz Stone und Evan Williams weg. Stonehabe dem ursprünglichen Twitter-Team von Zeit zu Zeit ausgeholfen,Williams sei anfangs sogar ein Skeptiker gewesen. Laut deroffiziellen Gründungsgeschichten dagegen haben Dorsey und StoneTwitter zusammen entwickelt und Williams habe das Potenzial ihrerIdee erkannt und seine Firma Odeo vom Podcasting auf denKurznachrichtendienst ausgerichtet.

Dem Bericht zufolge fühlen sich einige frühe Odeo-Investoren vonWilliams hintergangen. Der Internet-Unternehmer, der zuvor denBlogging-Dienst Blogger an Google verkauft hatte, wollte mit Odeoeinen Podcasting-Dienst aufbauen. Allerdings fiel die Idee insWasser, als Apple ein Podcasting-Verzeichnis direkt in seineiTunes-Plattform einbaute.

Williams ließ seine Mitarbeiter nach neuen Ideen suchen und einedavon war Twitter. Als der Kurznachrichtendienst gerade einmal 5000Nutzer hatte, machte Williams Odeo dicht und zahlte den Investorenihre rund fünf Millionen Dollar zurück. Heute wird der Wert vonTwitter auf mehrere Milliarden geschätzt. Einige der Odeo-Investorenfragen sich laut «Business Insider» nun, ob Williams damals schondas Potenzial des Dienstes erkannt und ihn für sich haben wollte.