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Trübes Wetter Trübes Wetter: Regen wäscht die Pollen weg

Von Andreas Heimann 13.07.2004, 17:12

Halle/MZ. - Vor allem Menschen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Kreislaufschwäche oder Krampfadern leiden, wenn es heiß wird. Positiv an regelmäßigen Regenschauern ist, dass dadurch zumindest vorübergehend die Pollenbelastung sinkt. "Der Regen wäscht die Luft frei", bestätigt Gunild Scheid, Medizin-Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst in Essen. "Nach einem kräftigen Schauer können Allergiker richtig durchatmen."Der

Entwarnung gibt es für sie allerdings nicht. Denn insgesamt ist 2004 für Pollen-Allergiker eher ein schlechtes Jahr: "Wir hatten sogar deutlich mehr Birkenpollen als sonst", sagt Werner Bauch vom Ärzteverband Deutscher Allergologen in Hamburg. Die Pollenflugsaison habe außerdem früher angefangen als im Vorjahr. Weil wegen des vergleichsweise kühlen Frühsommers die Gräser eher spät blühen, zieht sich die Leidenszeit für Allergiker voraussichtlich auch noch länger hin als üblich.

Etwas niedrigere Temperaturen und bewölkter Himmel reichten auch nicht aus, um den Pollenflug dauerhaft deutlich zu verringern, so der Mediziner. Allergiker, deren Atemwege schon stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, haben außerdem auch bei hoher Luftfeuchtigkeit häufig Probleme. Bei bestimmten Formen von Asthma bronchiale sei feuchtes Wetter ausgesprochen ungünstig.

Ein feuchter Frühsommer kann den Gräserpollenflug sogar noch verstärken: Wenn die Pflanzen ausreichend Wasser zum Wachsen bekommen haben, muss nur die Sonne noch scheinen, und schon blüht es. "In einem sehr trockenen Sommer blühen die Gräser weniger", erläutert Gunild Scheid.

Und weil die Saison für Gräserpollen noch bis September andauert, kann auf Allergiker noch einiges zukommen, mutmaßt die Medizin-Meteorologin.

"Allergiker sollten sich in jedem Fall behandeln lassen, sobald die Pollenflugsaison vorbei ist", empfiehlt Werner Bauch. Mit einer so genannten Desensibilisierung lassen sich die allergischen Reaktionen auf Pollenflug eindämmen. "Die Chance sollte man nutzen, damit es nächstes Jahr besser wird", rät der Arzt - unabhängig davon, wie der Sommer dann wird.